Im Rahmen einer Studie wurde ein weitestgehend automatisiertes Verfahren zur Standortidentifizierung von Pumpspeicherwerken (PSW) mit gleichzeitiger Bewertung der Standorte und Investitionsabschätzung entwickelt. Dieses Verfahren ermöglicht auf der Basis von Analysen in einem Geografischen Informationssystem (GIS) eine effiziente Identifizierung und einen effizienten Vergleich von Standorten in einem großen Suchraum. In der Studie wurde dieses weiterentwickelte System für Norwegen angewendet.
Die vermehrte Einbindung erneuerbarer Energien, allen voran der Windkraft, in die Stromversorgung Deutschlands und Europas, bedingen eine steigende Nachfrage an Regelenergie. Die Volatilität regenerativer Energien, insbesondere von Wind-und Solarenergie sowie ihr massiver Ausbau haben zur Folge, dass zukünftig nicht nur der Stromverbrauch, sondern auch seine Produktion zunehmend großen Schwankungen unterliegt.
Zwar gibt es rein technisch eine Vielzahl von mechanischen, hydraulischen und chemischen Energiespeichern. Doch Pumpspeicherwerke (PSW) sind bisher die einzig bewährte großtechnische Lösung und bieten zugleich ein zeitlich breites Einsatzspektrum. Darüber hinaus sind sie die bislang wirtschaftlichste Methode zur Speicherung großer Energiemengen mit einem Zykluswirkungsgrad von 75 bis 85 %.
Allerdings stellen PSW in ihrer Standortwahl vielfältige Anforderungen, nicht nur an den Naturraum sondern auch an Infrastruktur und Politik. Rein topologisch betrachtet muss ein PSW-Standort vor allem geeignete Höhendifferenzen für die Speicherbecken bereithalten. Eine möglichst effiziente Funktionsweise eines PSW wird maßgeblich durch den Höhenunterschied der Speicherbecken, dem Verhältnis zwischen dieser Höhendifferenz sowie der Entfernung zwischen Ober-und Unterbecken sowie der Beckengrößen bestimmt. Dadurch beschränken sich die für die Errichtung von PSW günstigen Standorte auf entsprechend geeignete Naturräume (Gebirgsregionen).
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 01-02/2014 (Februar 2014) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl.-Geograph Torsten Pöhler Dr.-Ing. Patrick Schäfer |
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Barotrauma von Larven und Jungfischen bei der Turbinenpassage
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Mittels einer eigens konstruierten Barotraumakammer wurden unterschiedliche Larven- und Jungfischstadien repräsentativer europäischer Flussfischarten (Äsche, Flussbarsch, Nase, Rotauge) systematisch Druckverläufen ausgesetzt, welche in Turbinen von Laufwasserkraftwerken vorherrschen. Es wurden deutliche art- und stadienspezifische Unterschiede in den Mortalitätstraten festgestellt, wobei vor allem der Entwicklungsstatus und Typ der Schwimmblase einen wesentlichen Einfluss auf die Schädigungen unterschiedlicher Größenklassen und Arten hatte.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.
Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.
Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.
Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.