Die Talsperren der Nordeifel dienen vor allem dem Hochwasserschutz und der Versorgung der Region mit Trink- und Brauchwasser. Im Zuge eines europäischen INTERREG-IVB-NWE-Projekts wurde untersucht, welche Auswirkung der Klimawandel auf die Talsperrenwirtschaft haben könnte.
Die Eifel-Rur gehört zum Einzugsgebiet der Maas und entspringt im Hohen Venn in Belgien, durchfließt die Nordeifel sowie die niederrheinische Bucht bei Düren und mündet in den Niederlanden in die Maas. Das Einzugsgebiet beträgt 2 338 km² [1]. Bereits vor über 100 Jahren wurde mit dem Bau von Talsperren entlang der Rur und seiner Nebengewässer begonnen. Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) betreibt heute sechs, größtenteils miteinander verbundene Anlagen mit einem Gesamtstauvolumen von 300 Mio. m³, wovon 64 Mio. m³ dem Hochwasserschutz dienen. Die wesentlichen Aufgaben des Talsperrensystems sind der Hochwasserschutz, die Rohwasserbereitstellung für die Trinkwassergewinnung und die Versorgung der Dürener Papierindustrie mit Brauchwasser. Darüber hinaus dienen die Talsperren der Stromerzeugung aus Wasserkraft und spielen eine große Rolle für den regionalen Tourismus.
Die Leistung des Talsperrensystems wird anhand folgender Kennzahlen deutlich: Der 100-jährliche Hochwasserabfluss in der Rur ohne Talsperren würde 300 m³/s betragen, durch die Talsperren wird der Abfluss auf max. 60 m³/s begrenzt. Die Niedrigwasseraufhöhung in der Rur zur Versorgung der Dürener Industrie beträgt 5 m³/s, demgegenüber stünde ohne Berücksichtigung der Talsperren ein Niedrigwasserabfluss von 0,33 m³/s. Aber auch für die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse der Maas spielen die Talsperren eine wichtige Rolle: Obwohl ihr Einzugsgebiet nur rd. 7 % des Gesamteinzugsgebietes der Maas ausmacht [1], trägt die Rur dank der Talsperrenbewirtschaftung zu 25 % zum Niedrigwassersabfluss in der Maas bei. In Verbindung mit der guten Wasserqualität der Rur wird damit die Trinkwassergewinnung entlang der Maas unterstützt.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 01-02/2014 (Februar 2014) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr.-Ing. Gerd Demny Dr.-Ing. Torsten Rose Dipl.-Ing. Matthias Kufeld Dipl.-Ing. Benjamin Sinaba Dipl.-Ing. Bernd Hausmann |
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