Grundwasserhaltung im klüftigen Fels für die Baugrube der neuen Weserschleuse Minden

Für den Ausbau des Wasserstraßenkreuzes Minden wird derzeit neben der bestehenden, ca. 100 Jahre alten Schachtschleuse die neue Weserschleuse errichtet. Zur Herstellung der Baugrube wurde neben der Schachtschleuse eine rückverankerte, überschnittene, ca. 20 m tiefe Bohrpfahlwand erstellt. Um eine Aussteifung der Baugrube zu vermeiden, musste der Grundwasserdruck auf die Bohrpfahlwand im klüftigen Tonstein deutlich reduziert werden. Dazu wurde eine automatisiert gesteuerte Grundwasserhaltungsanlage mit 35 Absenkbrunnen betrieben.

Bei Minden in Westfalen kreuzt der Mittellandkanal (MLK) das ungefähr drei Kilometerbreite Wesertal. Hier liegt der Wasserspiegel im MLK ca. 13 m über dem Mittelwasserstand der Weser und ca. 10 m über dem umgebenden Gelände. Der Auf- und Abstieg der Schifffahrt zwischen MLK u nd Weser erfolgt derzeit über die zwischen 1911 und 1914 erbaute Schachtschleuse sowie die Schleusen des Südabstiegs. Da diese Abstiegsbauwerke mit ihren Abmessungen den Anforderungen der Schifffahrt nicht mehr genügen und zu dem das Ende ihrer technischen Nutzungsdauer erreichen, wird das Wasserstraßenkreuz Minden ausgebaut. Dazu wird östlich der bestehenden Schachtschleuse in einem Achsabstand von 52 m eine neue Sparbeckenschleuse errichtet. Die neue Weserschleuse hat eine nutzbare Kammerlänge von 139 m, eine Kammerbreite von 12,5 m und eine Einfahrttiefe von 4 m (Drempeltiefe).

Die Bauausführung wurde vom Bauherrn, dem Neubauamt für den Ausbau des Mittellandkanals in Hannover, im Jahr 2010 an die Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG vergeben. Aufgaben der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe waren die Erstellung des geotechnischen Berichts und des Grundwassergutachtens sowie die planungs- und baubegleitende Beratung.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 12 - 2013 (Dezember 2013)
Seiten: 8
Preis: € 8,00
Autor: Dipl.-Ing. Bernhard Odenwald
Dipl.-Ing. (FH) Timo Korsch
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen mit der Sicherheitstechnik/dem Explosionsschutz bei Vergärungs-/Biogasanlagen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Nach wie vor kommt es an Vergärungs- und Biogasanlagen zu Unfällen infolge von Explosionen, Bränden und Vergiftungen/Erstickungen, Abstürzen häufig auch mit erheblichen Personenschäden. Auf der anderen Seite wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl von Rechtsnormen und von Regelwerken, Technischen Regeln sowie Merkblättern zum Thema Sicherheitstechnik veröffentlicht.

Biogene Abfälle und Reststoffe - Kohlenstoffquelle, Bioenergie und negative Emissionen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Deutschlands Ziel ist es, bis 2045 klimaneutral zu werden. Eine der Grundvoraussetzungen hierfür ist, den Material- und Energieverbrauch erheblich nachhaltiger aufzustellen, denn die angestrebte Klimaneutralität beinhaltet zwei wesentliche Standbeine: Zum einen die Umstellung der Energieversorgung vollständig auf Erneuerbare Energien (EE).

Materialeffizienz und Umweltauswirkungen der Kunststoffverpackungsabfallwirtschaft in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer umfassenden Bewertung des Bewirtschaftungssystems für Kunststoffverpackungsabfälle in Deutschland in Bezug auf Materialflüsse, Materialeffizienz und Umweltauswirkungen dargestellt und auf dieser Grundlage Herausforderungen und Optimierungsstrategien für die aktuelle und zukünftige Bewirtschaftung von Kunststoffverpackungsabfällen diskutiert.