Das europäische Forschungsprojekt GeoMol untersucht die bis zu 5.000 m tiefen alpinen Vorlandsenken nördlich und südlich der Alpen. Diese besitzen enorme Potenziale für die Erschließung und den Einsatz umweltfreundlicher Technologien wie der Geothermie. Da viele nutzbare Untergrundstrukturen über Ländergrenzen hinweg verlaufen, ist ein ganzheitliches und grenzübergreifend einheitliches Vorgehen notwendig. Ziel des Projektes ist es, mithilfe transnational abgestimmter Kriterien bereits vorhandene Daten abzugleichen, die angesprochenen Gebiete zu kartieren, zu modellieren und so den verantwortlichen Planern eine Entscheidungsgrundlage für ein international abgestimmtes Untergrundmanagement zur Verfügung zu stellen.
Die wirtschaftliche Nutzung der Geopotenziale ist alles andere als trivial. Beispiel Geothermie: Maßgeblich für den Erfolg bei der hydrothermalen Energiegewinnung sind Temperatur und Ergiebigkeit des zu erschließenden Thermalwasservorkommens. Unbekannte Untergrundverhältnisse bergen allerdings kaum vorhersagbare Risiken bei der Erschließung. Auch können sich benachbarte Geothermie-Projekte gegenseitig beeinflussen. Zudem ist auch die Ressource Thermalwasser letztlich endlich: Ist zu wenig vorhanden, gefährdet dies die Wirtschaftlichkeit eines gewählten Standorts. Damit nicht genug: Thermalwasser und uralte geologische Strukturen richten sich nicht nach menschengemachten Grenzverläufen an der Oberfläche.
Dabei konkurriert das Ausschöpfen der Geopotenziale bereits innerhalb der Grenzen eines Landes direkt mit Ansprüchen aus der Gasspeicherung und Ölförderung, auch Grundwasseraspekte sind betroffen. International sind weitere Interessenkonflikte vorprogrammiert. Nur belastbare geologische Prognosen und eine grenzüberschreitende Abstimmung für Planungs- und Genehmigungsverfahren zur nachhaltigen Nutzung von Geopotenzialen können solche Risiken mindern.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 12 - 2013 (Dezember 2013) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 6,00 |
Autor: | Dr. Gerold Diepolder Dipl.-Biol. Teresa Kindermann |
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