Die Ende 2007 verabschiedete europäische Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) schafft einen einheitlichen Rahmen für die Bewertung und das Management von Hoch¬wasserrisiken in Europa. Sie generiert aber auch neue, in vielen Ausbildungsgängen bisher nicht adressierte Herausforderungen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, sind Weiterbildungsprogramme für die verschiedenen Akteure der Umsetzung notwendig. Der vorliegende Artikel beschreibt Erfahrungen aus verschiedenen Weiterbildungsveranstaltungen der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz und Luxemburg.
In den letzten Jahren hat sich im Bereich Hochwassermanagement ein Paradigmenwechsel vollzogen (u. a. DKKV). Zukünftig werden dabei neben technischen Hochwasserschutzmaßnahmen vorrangig Maßnahmen der Hochwasservorsorge stärker berücksichtigt. Wie auch die aktuellen Hochwasserereignisse wieder gezeigt haben, liegt das größte Schadenspotenzial bei Überschwemmungen in den bebauten Bereichen, in denen in der Vergangenheit oft nicht hochwasserangepasst gebaut wurde. Mit den zunehmenden Kenntnissen über die Gefährdung bestimmter Gebiete entsteht der Bedarf, bei Sanierungen und Neuplanungen verstärkt Hochwasserschutz- bzw. Hochwasserresilienzaspekte einzubeziehen. Die gesetzliche Anforderung, hochwasserangepasst zu bauen, wird durch die europäische Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) gefordert und ist in der aktuellen Fassung des Wasserhaushaltsgesetzes festgeschrieben. Hochwasserangepasstes Planen und Bauen eröffnet die Möglichkeit, durch eine angepasste Planung, Bauweise, Ausrüstung und Nutzung der Gebäude mit dem Hochwasser leben zu können und ermöglicht durch eine Kombination unterschiedlicher Maßnahmen einen wirkungsvollen, gebäudebezogenen Hochwasserschutz.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 11/2013 (November 2013) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Martin Cassel Prof. Dr. Robert Jüpner |
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