Mit technischem Hochwasserschutz zum guten ökologischen Zustand - das Hochwasserrückhaltebecken Erftstadt-Niederberg

Anhand der ökologischen Entwicklung des Hochwasserrückhaltebeckens Erftstadt-Niederberg ist zu erkennen, wie durch Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes ökologische Verbesserungen bis hin zum guten ökologischen Zustand erreicht werden können. Die mit dem Bau des Rückhaltebeckens verbundene Nutzungsextensivierung bietet Möglichkeiten, Gewässer und Auen naturnah zu entwickeln.

Das Hochwasser im Juni 2013 mit seinen immensen Schäden im Donau- und Elbeeinzugsgebiet hat der Diskussion um den richtigen Weg beim Hochwasserschutz neue Nahrung gegeben. Weit verbreitet ist die Ansicht, dass technischer Hochwasserschutz weitgehend verzichtbar wäre, wenn man 'den Flüssen nur mehr Raum bieten" und damit den 'natürlichen Hochwasserschutz" stärken würde. Die unbestreitbaren Nachteile des technischen Hochwasserschutzes, z. B. hohe Kosten und das trügerische Sicherheitsgefühl im Wirkungsbereich der Anlagen werden hervorgehoben. Häufig ist mit dem technischen Hochwasserschutz auch die Vorstellung verbunden, dass damit automatisch ökologische Verbesserungen am Gewässer oder gar die Erreichung des guten ökologischen Zustands gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie unmöglich werden.

Für die Fachwelt steht weitgehend außer Frage: 'Wenn wir Teile unserer Flussauen auch zukünftig als Siedlungsgebiete nutzen wollen, können wir auf technischen Hochwasserschutz nicht verzichten". Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes können aber auch gezielt dazu genutzt werden, um erhebliche ökologische Verbesserungen bis hin zum guten ökologischen Zustand zu erreichen, wie sich an Entwicklung und Gestaltung des Hochwasserrückhaltebeckens Erftstadt-Niederberg (HRB) erkennen lässt. Der Bau eines HRB ist zwangsläufig mit dem Erwerb von gewässernahen Flächen verbunden. Dies bietet, zusammen mit einer angepassten Nutzung dieser Flächen, ausgezeichnete Möglichkeiten für die naturnahe Entwicklung von Fließgewässern.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 11/2013 (November 2013)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Karl-Heinz Beier
Dr. Bernd Bucher
Dr. Udo Rose
 
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