Nur zwei Meter ragt das Maschinenhaus über den Wasserspiegel im Oberwasser, doch hier schlägt das Herz des neuen Kraftwerks. Seit Dezember 2010 produzieren alle vier Maschinengruppen rund 600 Mio. kWh Strom im Jahr. Damit versorgen sie etwa 170 000 Haushalte mit erneuerbarer Energie aus Wasserkraft. Das Einheben der Maschinenteile war Präzisionsarbeit. Die Teile wiesen teils beachtliche Abmessungen und bis zu 130 t Gewicht auf. Zwei Portalkräne sorgten für die notwendige Flexibilität im Bauablauf.
Im Kraftwerk Rheinfelden arbeiten horizontale, doppelt regulierte Kaplanmaschinen, sogenannte Rohrturbinen. Dieser Maschinentyp eignet sich speziell für Laufwasserkraftwerke mit eher kleinem Gefälle und großen Wasserabflüssen. Leitschaufeln und Laufradschaufeln lassen sich gleichzeitig verstellen, weshalb die Maschine über einen sehr großen Abflussbereich mit einem optimalen Wirkungsgrad betrieben werden kann. Bei der Rohrturbine bilden der Generator und die Turbine eine Einheit, die vom Wasser umströmt wird. Alle Medien, wie Regelöl, Druckluft, Kühlwasser und Strom, werden über einen Einstiegsschacht in den Generatorbereich geführt. Auch die Messsignal- und die Energieableitungskabel werden durch diesen Verbindungsschacht zur Warte und zur Schaltanlage geführt. Durch den Einbau der Maschine in der Strömungslinie muss das Wasser im Gegensatz zu einer vertikal eingebauten Kaplanmaschine nur unwesentlich umgelenkt werden. Dadurch benötigt das Maschinenhaus ein weniger tiefes Fundament, der Aufbau der Maschine entfällt und ermöglicht somit ein flaches Bauwerk.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 06/2013 (Juni 2013) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Beat Karrer |
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