Für temporäre Fließgewässer wie die sommertrockenen Bäche gibt es bundesweit noch kein biologisches Bewertungsverfahren zur Erfassung des ökologischen Zustands. Innerhalb des Projektes dynaklim wurde ein solches Bewertungssystem entwickelt.
Durch den Klimawandel können bedeutsame ökosystemare Veränderungen in den Fließgewässern bewirkt werden. So kann sich beispielsweise der ober- und unterirdische Abfluss durch Klimaerwärmung verändern mit der Folge einer Zunahme von in den Sommermonaten austrocknenden, sogenannten temporären Fließgewässern (tFG). Insgesamt sind in Nordrhein-Westfalen (NRW) zurzeit 188 temporäre Gewässer aus 36 Kreisen gemeldet. Im Tiefland durchlaufen tFG im Jahresverlauf typische Abflussphasen von einer deutlichen Fließphase im Herbst, Winter und Frühjahr über eine Stagnations-, Riffle-Pool-, Pool (Restpfützen) - bis hin zu einer Trockenphase in den Sommermonaten, vornehmlich im Juni bis August. Temporäre Fließgewässer des Tieflands können grundsätzlich natürliche Ursachen wie z. B. ein nur gering mächtiger Grundwasserhorizont über oberflächennahen, stauenden Schichten haben, werden aber auch durch anthropogene Eingriffe verursacht wie z. B. intensive Drainierungen in ländlichen Gebieten und verringerte Basisabflüsse durch hochgradig versiegelte Flächen im urbanen Raum. Der Austrocknungszeitpunkt der natürlich vorkommenden tFG wird maßgeblich durch die Vegetation bestimmt. Mit dem Einsetzen der Vegetationsphase nimmt die Menge des Grundwasserspeichers ab und im Juni/Juli kommt es zum vollständigen Trockenfallen der Gewässersohle.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 09/2013 (August 2013) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Elisabeth Müller-Peddinghaus Dr. Thomas Korte Dr. Mario Sommerhäuser |
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