Anhand von zwei größeren Bauvorhaben auf Deponien der Region Hannover werden Potentiale zur Baukostenoptimierung aufgezeigt. Ein in Eigenregie operierendes und langfristig im Voraus agierendes Bodenmanagement kann in erheblichem Umfang Baukosten reduzieren. Die Organisation des Bodenmanagements und die Preisgefüge werden beschrieben. Weiterhin sind die Ausnutzung der Möglichkeiten des Vergaberechtes und gute frühzeitige Abstimmungen im Detail mit der Genehmigungsbehörde sinnvolle Voraussetzungen für kostenoptimiertes Bauen. Nebenangebote, die technische Änderungen von Bauverfahren zum Inhalt haben, besitzen ein hohes Einsparungspotential, bergen aber auch Risiken in der Bauausführung.
Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) ist der öffentlich-rechtliche Entsorger für die 1,1 Mio. Einwohner der Stadt und der Region Hannover. aha betreibt drei Deponie-Standorte, von denen zwei stillgelegt sind. Als Betreiber relativ großflächiger Deponien steht ein öffentlich-rechtlicher Entsorger vor kostenintensiven Aufgaben und Auflagen. Im Vordergrund stehen meist umweltorientierte Anforderungen wie Grundwasser- und Emissionsschutz, aber auch die Auflagenerfüllung aus Verordnungen und Genehmigungen.
Rekultivierungsmaßnahmen, die in der Regel kurz nach der Stilllegung einer Deponiefläche eingeleitet werden, sind langfristig angelegt und haben meist genügend Vorlauf für Kostenoptimierungen. In die Planung sollten aktuelle Marktkenntnisse, jüngere technische Entwicklungen und Optimierungen in Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden einfließen. Da zur Endgestaltung einer Deponie und für den Aufbau des Abdichtungssystems häufig erhebliche Mengen an Erdstoffen benötigt werden, kann sich die Etablierung eines Bodenmanagements kostengünstig auswirken. Dieses wird im Folgenden vorgestellt.
Zu den Routineaufgaben der Deponieüberwachung gehören jährliche Kamerabefahrungen von Sickerwasserdrän- und -sammlersystemen. Aus den Monitoring-Auswertungen können sich Schadensbilder abzeichnen, die schnell beträchtliche Sanierungsaufwendungen nach sich ziehen. Zur Sanierung von Sickerwasserdränagen stehen mehrere technisch erprobte Verfahren zur Verfügung. Im hier skizzierten Fall wurde eine technische Lösung in der Ausschreibung vorgegeben. Den Zuschlag erhielt ein deutlich günstigeres Nebenangebot mit einer Alternativausführung.
Anhand von zwei ausgewählten Bauvorhaben sollen die Bestrebungen nach kostenoptimiertem Bauen aufgezeigt und die Zielerreichung überprüft werden.
Copyright: | © LGA Bautechnik GmbH |
Quelle: | 22. Nürnberger Deponieseminar 2011 (Mai 2011) |
Seiten: | 13 |
Preis: | € 5,00 |
Autor: | Dr. Beate Vielhaber Dipl.-Ing. Nora Weiß |
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