Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) plädiert für einen nüchternen Umgang mit den Chancen und Risiken von Fracking [1]. Für die Energiewende ist die Gewinnung von Schiefergas durch Fracking entbehrlich. Wegen erheblicher Wissenslücken über die Umweltauswirkungen sollte die Technologie vor einer kommerziellen Nutzung im Rahmen von Pilotvorhaben systematisch untersucht werden.
Die Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten (insbesondere Schiefergas) durch die sogenannte Fracking-Technologie ist gegenwärtig Gegenstand einer heftigen energie- und umweltpolitischen Debatte. Sowohl auf nationaler wie auf europäischer Ebene stehen rechtliche Entscheidungen zur angemessenen Umweltrisikovorsorge von Fracking an. Hydraulic Fracturing, kurz Fracking, ist ein Verfahren, mit dem Erdgas, das im Gestein eingebunden ist, gefördert werden kann.
Befürworter der Technologie betonen insbesondere die energiewirtschaftlichen Chancen. So habe die Schiefergasförderung in den USA zu einem signifikanten Preisverfall von Erdgas beigetragen und die Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie gestärkt. Auch für Deutschland schätzt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe die Mengenpotenziale von Schiefergas als signifikant ein [2]. Fürsprecher setzen zudem auf verschiedene energiepolitische Vorteile von Gas aus unkonventionellen Lagerstätten, wie den Beitrag zur Versorgungssicherheit, die Funktion als Brückentechnologie für den Übergang zu den erneuerbaren Energien oder eine relativ günstige Klimabilanz von Erdgas [3]. Die Umweltrisiken von Fracking halten sie für grundsätzlich beherrschbar.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 07-08/2013 (Juli 2013) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich Dr.-Ing. Mechthild Baron |
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