Hinsichtlich wachsender Weltbevölkerung und immer knapper werdender Ressourcen sowie fossiler Energieträger, spielen Klimaschutz und Ressourcenschonung gegenwärtig eine entscheidende Rolle. In diesem Zusammenhang müssen folgende Fragestellungen beantwortet werden: Wie kann der steigende Bedarf an Ressourcen und Energie mit dem Klimaschutz in Einklang gebracht werden? Und welche Potenziale können wir nutzen?
Vor allem die organischen Biomasseanteile im Restmüll haben Potenzial, in Biomassevergärungsanlagen energetisch verwertet und nach der Fermentation zur Düngung auf Ackerflächen und Grünland ausgebracht zu werden. Folglich könnten fermentierte Bioabfälle energie- und kostenintensiv hergestellten Mineraldünger teilweise substituieren. Dieser Nutzungspfad steht allerdings in Konkurrenz mit bisherigen Nutzungspfaden des Bioabfalls, welcher in Gebieten ohne Bioabfallsammlung als Bestandteil des Restmülls in einer Müllverbrennungsanlage energetisch genutzt wird. Ebenso könnten Abfallbiomassen, wie Klärschlamm oder Grünschnitt, anderen Nutzungen zugeführt werden, wie zum Beispiel der Hydrothermalen Karbonisierung. Bisher wurde Klärschlamm vorwiegend der Verbrennung zugeführt oder direkt auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht, Grünschnitt ebenfalls verbrannt oder kompostiert. Eine offene Frage ist, welche Potenziale stecken in den Abfallbiomassen und wie könnten diese effizienter genutzt werden bzw. welche Stoffstromkonkurrenzen entstehen bei deren Einsatz in unterschiedlichen Nutzungspfaden?
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 74. Symposium 2013 (Oktober 2013) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert M.Sc. Claudia Maurer |
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