Deponien und Altablagerungen zählen mit schätzungsweise 500-800 Mt CO2-Äquivalenten pro Jahr zu den bedeutendsten Quellen anthropogen bedingter Methanemissionen weltweit (Bogner, Matthews, 2003). Auch der modernste Stand der Technik in Bezug auf Gasfassungssysteme kann nicht verhindern, dass nach wie vor ein erheblicher Anteil an Methan in die Atmosphäre entweicht und zur globalen Erwärmung beiträgt.
Die mikrobielle Methanoxidation ist eine natürliche, kostengünstige und nachhaltige Option, um in Form von Biocovern oder Biofiltern Methanemissionen aus Deponien zu reduzieren. Einen Überblick über das Thema geben Huber-Humer et al. (2008). Im jüngsten Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist die mikrobielle Oxidation von Methan in Deponieabdeckschichten als eine Schlüsseltechnologie zur Minimierung dieser Emissionen aufgeführt (Bogner et al., 2007). In Deutschland dürfen seit 1. Juni 2005 nur noch vorbehandelte Siedlungsabfälle auf Deponien abgelagert werden. Abfälle, die auf Deponien abgelagert werden dürfen, müssen durch mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) vorbehandelt werden. Die abgelagerten MBA-Abfälle sind nicht inert und produzieren weiterhin eine geringe Restgasemission. Um die Restgasemission zu minimieren, ist die Anwendung durch Deponieabdeckschichten zur biologischen Methanoxidation eine geeignete Methode. Bisher gibt es jedoch keine Empfehlungen für den technischen Aufbau von optimierten Deponieabdeckschichten für die Minimierung der Deponiegasemission sowie ein anwendungsorientiertes Methodenset zur Quantifizierung der Methanoxidationsleistung.
Copyright: | © ICP Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH |
Quelle: | Rekultivierung von Deponien und Altlasten 2011 (Oktober 2011) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | M.Sc. Hui-i Lo Dipl.-Biol. Sonja Bohn Prof. Dr. rer. nat. Johannes Jager |
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