Aspekte der stoffstromspezifischen Abfallbehandlung in Entwicklungs- und Schwellenländern

Seit Jahren bemühen sich Fachleute um eine Verbesserung der abfallwirtschaftlichen Situation in Entwicklungs- und Schwellenländern. Scheinbar sind die Veränderungen nur gering. Wenn sich andere Finanzierungsmöglichkeiten für abfallwirtschaftliche Maßnahmen finden lassen, sind Fortschritte schneller und dauerhafter zu erreichen. Die Entwicklungs- und Schwellenländer hätten dann ein direktes finanzielles Interesse an abfallwirtschaftlichen Maßnahmen.
Heute orientiert sich die Abfallwirtschaft sehr stark am Klimaschutz. Gut organisierte Abfallwirtschaft schont Ressourcen, schont das Klima und spart Energie.

In Deutschland scheinen 'alle' abfallwirtschaftlichen Probleme gelöst zu sein. Zumindest wurde in den letzten vier Jahrzehnten viel erreicht - Deutschland, bzw. einige europäische Staaten, gilt weltweit als Beispiel für eine funktionierende Abfallwirtschaft. Dass man hierzulande mit Abfällen Geld verdienen kann, stößt oftmals auf Verwunderung und weckt Begehrlichkeiten.
Viele Länder der Erde lassen sich gern von deutschen Abfallfachleuten beraten. Entsorger, Maschinenbauer, Hilfsorganisationen, Ingenieurbüros und Hochschulen sind seit Jahren in aller Welt unterwegs, beraten und versuchen deutsches Know-how und deutsche Technik einzusetzen. Noch immer viel zu häufig wird alles mit fremdem Geld finanziert. Zu häufig sind die im Ausland erreichten Erfolge nicht nachhaltig, wer hat noch keine stillgelegten Abfallbehandlungsanlagen gesehen? Häufig lassen sich auch nur Lösungen durchsetzen, die nicht befriedigen, weil wir wissen, dass es noch besser gehen könnte.
Besonders wichtig ist es das richtige Maß zwischen dem Möglichen und dem Wünschenswerten zu finden, ohne besserwisserisch zu wirken. Auch von Seiten der Entwicklungs- und Schwellenländer wird nicht selten eine schnelle Lösung gefordert. Häufig wird vergessen, dass die Analyse der konkreten Situation nötig ist, um angepasste, nachhaltige Lösungsvorschläge erarbeiten zu können. Auch in Deutschland hat die Schaffung einer im Großen und Ganzen zufriedenstellenden Abfallwirtschaft Jahrzehnte gedauert.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 25. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2013 (März 2013)
Seiten: 10
Preis: € 5,00
Autor: Prof. Dr. Michael Nelles
Dr.-Ing. Abdallah Nassour
Dr. Gert Morscheck
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.