Lebensmittelabfälle - Aufkommen und Maßnahmen zur Reduzierung

Bereits seit einigen Jahren ist am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart die Untersuchung von Lebensmittelabfällen ein wichtiger Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit. Grund hierfür ist nicht zuletzt die seit einiger Zeit aufkommende Diskussion über Lebensmittelverluste entlang der Wertschöpfungskette.
Die Datenlage in Deutschland ist diesbezüglich leider noch sehr lückenhaft. Somit galt es, die Mengen von entsorgten Lebensmitteln zu ermitteln und zu einer Verbesserung der Datenlage beizutragen. Hierfür wurde das ISWA im vergangenen Jahr mit einer Studie vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) beauftragt.

Der vorliegende Beitrag basiert auf einer deutschlandweiten Studie aus dem Jahr 2012 und stellt die Fakten bezüglich Aufkommen und Vermeidbarkeit der Lebensmittelabfälle in Deutschland dar. Auch werden Datenlücken, die zu einer Unsicherheit bei der Abschätzung führen, diskutiert. Im Ergebnis konnte abgeschätzt werden, dass von der Lebensmittelindustrie bis zum Endverbraucher zwischen 8 und 15 Millionen Tonnen an Lebensmittelabfällen pro Jahr anfallen. Die Landwirtschaft wurde nicht betrachtet. Die Ergebnisse zeigen große Unsicherheiten vor allem im Bereich der Industrie, wo wenige Daten vorliegen und eine Übertragbarkeit zudem nur eingeschränkt möglich ist. Ausschließlich im Bereich der Großverbraucher und Haushalte konnte eine Abschätzung hinsichtlich der Vermeidbarkeit der Lebensmittelabfälle durchgeführt werden. Bei den Großverbrauchern könnten vermutlich bis zu 1,1 Millionen Tonnen vermieden werden. Von insgesamt 5,80 bis 7,54 Millionen Tonnen an Lebensmittelabfällen pro Jahr aus privaten Haushalten könnten rund 65 Prozent ganz oder teilweise vermieden werden.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 25. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2013 (März 2013)
Seiten: 7
Preis: € 3,50
Autor: o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert
Jakob Barabosz
Dipl.-Ing. Gerold Hafner
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.