Stand und Entwicklungsszenarien für die MBA in Deutschland

In Deutschland werden derzeit 45 Anlagen mit MBA-Technologie betrieben. Konzeption und Betrieb der heutigen Anlagen wurden und werden maßgeblich durch die genehmigungsrechtlichen Anforderungen geprägt. Die Anlagen weisen hinsichtlich Anlagenkapazität, technischer Ausstattung und konzeptioneller Ausrichtung eine große Vielfalt auf. Alle Anlagen verfolgen das Ziel, Abfälle aufzubereiten und aufzutrennen, um die daraus erzeugten Stoffströme dem Recycling oder der Verwertung zuführen zu können.
Die Anlagen werden in einem Spannungsfeld mit sich ständig ändernden abfallrechtlichen und -wirtschaftlichen Rahmenbedingungen betrieben. Dies stellt hohe Anforderungen an die Qualität, die Wirtschaftlichkeit und die Betriebsführung. Aufgrund der Flexibilität der Anlagen mit MBA-Technologie können deren Betreiber auf sich ändernde Rahmenbedingungen vergleichsweise gut reagieren. Zudem weisen die Kombinationsverfahren aus Anlagen mit MBA-Technologie und EBS-Verwertung hohe Energieeffizienzen auf. Dies wird im zukünftigen Wettbewerb eine immer bedeutendere Rolle einnehmen.

Die Abfallwirtschaft muss sich zunehmend an den Vorgaben nachhaltiger Ressourcen- und Klimaschutzziele ausrichten. Nach aktuellen Studien leistet die Abfallwirtschaft durch eine stoffliche und energetische Verwertung von Abfällen dazu auch weiterhin einen wesentlichen Beitrag.
In Europa führt die Umsetzung der Abfallrahmenrichtlinie (AbfRRL) in den Staaten der EU zu einer schwer abschätzbaren Veränderung des Abfallaufkommens hinsichtlich Menge, Qualität und Verbleib. Die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlung (MBA) muss und wird sich diesem Wettbewerb um Mengenströme und Qualitäten stellen. Die technischen Voraussetzungen und Entwicklungspotenziale dafür sind vorhanden. Die stoffspezifische Abfallbehandlung mit einer sogenannten Anlage mit MBA-Technologie als Schaltstelle zur Stoffstromtrennung mit energieeffizienter Behandlung und Verwertung der Teilströme bietet dafür nicht nur in Europa eine gute Ausgangsposition. Die technische Ausführung der Anlagen lässt sich dabei flexibel an die jeweiligen Anforderungen und Rahmenbedingungen anpassen.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 25. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2013 (März 2013)
Seiten: 7
Preis: € 3,50
Autor: Dr.-Ing. Ketel Ketelsen
Prof. Dr. Michael Nelles
Dipl.-Ing. Michael Balhar
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.