Ein juristisch umfangreiches Konstrukt: Die Hamburger Wertstofftonne schluckt alle Abfälle aus Metall, Kunststoff und Verbundmaterial

Ein breit angelegtes und fein abgestimmtes Vertragswerk macht es möglich: Verpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen werden in Hamburg gemeinsam und haushaltsnah in einer gelben Tonne oder in einem gelben Sack erfasst. Das Hamburger Modell - wie auch alle vergleichbaren Sammelsysteme für Wertstoffe - ist ein juristisch umfangreiches Konstrukt, weil kommunale Zuständigkeiten und privatwirtschaftliche Strukturen zusammengebracht werden müssen.

Foto: SRH(27.08.2013) Seit dem 1. Mai 2011 können die Hamburger Bürgerinnen und Bürger zusätzlich zu allen Verkaufsverpackungen aus Metall, Kunststoff und Verbundstoffen auch noch alle weiteren stoffgleichen Gegenstände in der gelben Tonne oder dem gelben Sack entsorgen. Vorausgesetzt, die Gegenstände sind mülltonnengängig und bestehen mindestens zur Hälfte aus Kunststoff und/oder Metall (z. B. Bestecke, Werkzeuge, Dosenöffner, Alu-Grillschalen, Plastiktüten, Eimer, Wäschekörbe). Möglich ist dies, weil das duale Sammelsystem zum 1. Mai 2011 zur gelben Hamburger Wertstofftonne (HWT) erweitert wurde. Das HWT-Modell ist einfach, verständlich und vor allem praktikabel, denn den Haushalten wird keine weitere Tonne zugemutet. Stattdessen wird das bereits vorhandene duale Sammelsystem für Leichtverpackungen (LVP) durch den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger Stadtreinigung Hamburg (SRH) mitbenutzt. Durch die Trennung von Sammlung (Mitbenutzung der gelben Tonne) und Sortierung (SRH-Ausschreibung) ist diese Lösung gebührenfähig; die Erlöse aus der Vermarktung des SRH-Anteils kommen dem Gebührenhaushalt zugute...


Unternehmen, Behörden + Verbände: Stadtreinigung Hamburg, Cyclos GmbH, Wert GmbH
Autorenhinweis: Dr. Rüdiger Siechau, Sven Winterberg u. Rhea Thörner, Stadtreinigung Hamburg
Foto: SRH



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juli/August 2013 (27.08.2013) (August 2013)
Seiten: 2
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Ulrich Siechau
Sven Winterberg
Rhea Thörner
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.