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Der Beitrag beschreibt und vergleicht die verschiedenen verfügbaren technologischen Verfahren, mit denen die Abgase gereinigt werden können, die bei der Verbrennung von Abfall und Ersatzbrennstoffen (RDF) entstehen. Die Verfahren, die bereits seit Jahren in Deutschland und in anderen Ländern Europas eingesetzt werden, haben in den meisten Fällen ihre Verlässlichkeit und ihre Effizienz erwiesen. Alle erfüllen die gesetzlich erforderlichen Standards für Emissionen. Manche der technisch ausgereiften Verfahren sind effizienter oder wirtschaftlicher als andere oder sie verarbeiten bestimmte Abgasanteile besser. Im Folgenden werden die jeweiligen Vor- und eventuellen Nachteile beziehungsweise die Grenzen ihrer Einsetzbarkeit dargestellt. Ziel dieser Aufstellung ist es nicht, ein bestimmtes Verfahren zu empfehlen. Jede der dargestellten Möglichkeiten kann unter bestimmten Voraussetzungen die jeweils beste Variante sein. Das heißt, für jedes einzelne Projekt müssen Umstände und Bedingungen sehr genau untersucht werden, bevor man sich für eines der verschiedenen technischen Verfahren entscheiden kann.

Dieser Beitrag beschränkt sich auf die technischen Verfahren zur Neutralisierung von sauren Gasen wie Schwefeloxide (SOx), Chlorwasserstoff (HCl) und Fluorwasserstoff (HF). Für Schwermetalle, Dioxine/Furane oder Stickoxide werden andere Verfahren eingesetzt, die mit den Verfahren zur Neutralisierung von sauren Gasen kombiniert oder die zusätzlich hinzugefügt werden müssen.
Zur Neutralisierung von sauren Gasen werden normalerweise alkalische Sorptionsmittel in das Abgas eingeleitet. Prinzipiell werden die technologischen Verfahren zur Reinigung von Abgasen in drei Kategorien unterteilt: trockene, halbtrockene und nasse Vorgehensweise. Dazwischen existieren Hybridverfahren, die einzelne Elemente dieser unterschiedlichen Verfahren zu mehrstufigen Reinigungsverfahren kombinieren. Mehrstufige Reinigungsverfahren kombinieren die Vorteile unterschiedlicher technischer Verfahren, entweder in wirtschaftlicher Hinsicht (Kosten) oder um die Effizienz zu steigern. Verschiedene reaktive Sorptionsmittel, können je nach Reinigungsverfahren eingesetzt werden:
- Bei Trockenverfahren kommen entweder gelöschter Kalk oder Natriumbikarbonat (eigentlich Natriumhydrogenkarbonat) zum Einsatz
- Halbtrockene Verfahren nutzen ungelöschten Kalk
- Nasse Verfahren setzen Natronlauge, ungelöschten Kalk oder Kalkstein ein.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Ausgabe 02 / 2013 (Juli 2013)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Christian Fuchs
 
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