Vergärung von Stroh & Co durch Aufstromhydrolyse

Die Zukunftsfähigkeit der Biogaserzeugung und Nutzung wird wesentlich von der Substratpreisentwicklung, der Erschließung neuer Substrate und der Verbesserung des energetischen Nutzungsgrades der eingesetzten Substrate bestimmt. Stark lignozellulosehaltige Substrate/Reststoffe gelten gegenwärtig als 'nicht oder bedingt biogasfähig'.

Gründe sind der hohe Ligningehalt, ausgeprägte Markstrukturen mit Hohlräumen und Fettschichten und damit eine quasi hydrophobe Beschaffenheit dieser Substrate. Diese wird selbst nach der Zerkleinerung der Strukturen noch häufig durch die Ausbildung von Schwimmschichten und 'Zopfbildungen' im Fermenter deutlich, die oft ein k.o.-Kriterium für deren Einsatz sind. Viele der lignozellulosehaltigen Substrate/Reststoffe wie Stroh, u.ä. fallen in großen Erntemengen an und werden häufig als Humusbildner wieder eingepflügt. Bekannt ist aber auch, dass die Zersetzung dieser Biomasse auf dem Feld Nährstoffe zehrt und diese den angebauten Kulturen entzieht. Das führt entweder zu nicht unerheblichen Ernteverlusten oder zu teuren zusätzlichen Nährstoffgaben. Im Gegensatz dazu scheint die anaerobe Vergärung zur Produktion von energetisch nutzbarem Biogas sinnvoller. Die Nährstoffe sowie die organische Substanz, die im Fermentationsprozess nicht in Biogas konvertiert wurde, stehen als hochwertiger, dosierbarer  Gärrest nach der Fermentation zur Düngung wieder zur Verfügung.
Eine maximale Nutzung und Ausnutzung wird mit der Bioextrusion erreicht.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 7. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2013)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Thilo Lehmann
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.