Vergärung von Stroh & Co durch Aufstromhydrolyse

Die Zukunftsfähigkeit der Biogaserzeugung und Nutzung wird wesentlich von der Substratpreisentwicklung, der Erschließung neuer Substrate und der Verbesserung des energetischen Nutzungsgrades der eingesetzten Substrate bestimmt. Stark lignozellulosehaltige Substrate/Reststoffe gelten gegenwärtig als 'nicht oder bedingt biogasfähig'.

Gründe sind der hohe Ligningehalt, ausgeprägte Markstrukturen mit Hohlräumen und Fettschichten und damit eine quasi hydrophobe Beschaffenheit dieser Substrate. Diese wird selbst nach der Zerkleinerung der Strukturen noch häufig durch die Ausbildung von Schwimmschichten und 'Zopfbildungen' im Fermenter deutlich, die oft ein k.o.-Kriterium für deren Einsatz sind. Viele der lignozellulosehaltigen Substrate/Reststoffe wie Stroh, u.ä. fallen in großen Erntemengen an und werden häufig als Humusbildner wieder eingepflügt. Bekannt ist aber auch, dass die Zersetzung dieser Biomasse auf dem Feld Nährstoffe zehrt und diese den angebauten Kulturen entzieht. Das führt entweder zu nicht unerheblichen Ernteverlusten oder zu teuren zusätzlichen Nährstoffgaben. Im Gegensatz dazu scheint die anaerobe Vergärung zur Produktion von energetisch nutzbarem Biogas sinnvoller. Die Nährstoffe sowie die organische Substanz, die im Fermentationsprozess nicht in Biogas konvertiert wurde, stehen als hochwertiger, dosierbarer  Gärrest nach der Fermentation zur Düngung wieder zur Verfügung.
Eine maximale Nutzung und Ausnutzung wird mit der Bioextrusion erreicht.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 7. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2013)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Thilo Lehmann
 
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