Flexible Vergärung organisch belasteter Industrie- Abwässer am Beispiel eines Getränkeherstellers

Organisch belastete, industrielle Abwässer werden i.d.R. direkt in betrieblichen oder kommunalen Kläranlagen kostenintensiv behandelt. Bislang haben sich die herkömmlichen Biogastechnologien in diesen Bereichen als schwer beherrschbar erwiesen. In diesem Zusammenhang läuft derzeit an der Hochschule HAWK ein Projekt, in dem ein Festbettreaktor im flexiblen Anlagenbetrieb untersucht wird. Für diesen Zweck wurde eine halbtechnische Versuchsanlage, für den Einsatz an unterschiedlichen Standorten, errichtet. Dabei soll die Gasproduktion den innerbetrieblichen Gegebenheiten und Prozessen angepasst werden.

Insbesondere soll es mit dieser Technologie möglich sein, auch Abwässer zu nutzen, die in relativ geringeren Mengen, mit geringeren Organikkonzentrationen oder diskontinuierlich anfallen.
Derzeit wird das Verfahren direkt bei einem Getränkehersteller erprobt. Die Versuchsanlage wurde in die Infrastruktur des Betriebes integriert und wird mit dort
anfallenden Abwässern betrieben. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen zeigen, dass das eingesetzte Vergärungsverfahren in der Lage ist, die organische Fracht im Abwasser, auch bei sehr schwankenden und relativ geringen Konzentrationen, deutlich zu reduzieren und dabei zusätzliche Effekte, wie Stromerzeugung, zu erzielen. Der geringere Energieeinsatz und zusätzliche Gewinne bzw. Einsparungen aus der Stromerzeugung machen die betriebliche Abwasserbehandlung mit innovativen Vergärungsverfahren deutlich lukrativer als eine reine aerobe Abwasserreinigung.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 7. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2013)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: M.Eng. Waldemar Ganagin
Prof. Dr.-Ing. Achim Loewen
Prof. Dr. Michael Nelles
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.

Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.

TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.