Methanol als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren

Die knapper werdenden Erdölvorräte führen seit Jahren zur Suche nach weiteren möglichen Kraftstoffen. Um eine sinnvolle Fahrzeugreichweite zu erreichen, sollten es bei den heutigen bekannten Lagertechnologien, als Alternativen zum Dieselkraftstoff und Benzin, ebenfalls flüssige Kraftstoffe sein. Derzeit noch allgemein als ungeeignet empfundene Kraftstoffe, werden in Zukunft eine steigende Bedeutung auch für den Einsatz in Kraftfahrzeugen gewinnen.

Methanol ist seit 80 Jahren als Kraftstoff für Rennmotoren im Einsatz. Methanol kann in angepassten Ottomotoren (Motorkennfelder, Lambdaregelung) effektiv genutzt werden. Diese auf den Methanolbetrieb angepassten Motoren haben eine hohe Leistungsdichte und einen hohen Wirkungsgrad (höhere Verdichtung möglich ‒ ROZ 110).
Problemfelder beim Einsatz von Methanol sind die Korrosion im Kraftstoff- und Abgassystem sowie die eingeschränkte Material- und Schmierölverträglichkeit. Das Kraftstoff- und Einspritzsystem müssen an die größeren Volumenströme angepasst werden (höhere Pumpenleistung, größere Injektoren). Die Fahrzeugreichweite beträgt bei gleichem Tankvolumen ungefähr 50 %.
Die Umwandlung von Methan bzw. Biomethan zu Methanol als Kraftstoff ist mit hohen Verlusten verbunden. Die direkte Nutzung von Methan in Fahrzeugmotoren ist die effektivere Methode. Die Umwandlung von fester Biomasse oder Kohle zu Methanol als Kraftstoff kann unter entsprechenden Randbedingungen wirtschaftlich sinnvoll sein.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Volker Wichmann
 
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