Die große Bedeutung der Luftverschmutzung für die menschliche Gesundheit ist heutzutage eine weithin akzeptierte Tatsache. Der sogenante London Killer- Smog von 1952 sorgte zum ersten Mal für eine wissenschaftlich fundierte Aufmerksamkeit auch bei der breiten Bevölkerung. In den folgenden Jahrzehnten folgten zahlreiche epidemiologische Untersuchungen wie die 'Harvard six cites study' oder die 'Utah Valley investigationâ€, welche herausstellten, dass anthropogen erzeugte Aerosole für die beobachteten Gesundheitseffekte verantwortlich sind. In diesem Zusammenhang bedeutet Aerosole feste oder flüssige Partikel suspendiert in der Gasphase (z.B. Emissionen aus einem Verbrennungsmotor oder auch die Umgebungsluft). Bisher liegt der Fokus bei den Untersuchungen aber weitgehend auf der partikulären Phase.
Das Ziel des 'Helmholtz Virtual Institute of Complex Molecular Systems in Environmental Health†(HICE) ist die Etablierung einer langfristig ausgelegten Forschungsinitiative zur Untersuchung von Ursachen und Mechanismen umweltbedingter Erkrankungen. Zu Beginn werden Gesundheitseffekte anthropogener Aerosole untersucht. Basierend auf aktuellen Hypothesen sind reaktive organische Verbindungen in Gas- und Partikelphase von Aerosolen besonders gesundheitsrelevant. Innovative menschliche in-vitro-Lungengewebsmodelle werden mit Aerosolen aus relevanten Quellen exponiert. Dabei werden die biologischen Effekte auf den verschiedenen biologischen Ebenen (Transkriptom, Proteom, Metabolom, toxikologische Parameter) mit modernsten analytischen Technologien erfasst. Der zweite zentrale Punkt ist die Echtzeitcharakterisierung von Emissionen (Gas- und Partikelphase) aus der motorischen Verbrennung unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses des biogenen Kraftstoffanteils. Dazu werden unter anderem Massenspektrometrie mit Photoionisierung eingesetzt, um organische Komponenten zu detektieren. In Vorversuchen wurde die Gasphase von LKW-Dieselabgas online und die Partikelphase offline nach Thermodesorption auf (poly)aromatische Kohlenwasserstoffe untersucht.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Thorsten Streibel Dr.-Ing. Jürgen Adam Jana Grabowsky Dr. Martin Sklorz Prof. Dr. Ralf Zimmermann |
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