Die Ergebnisse der Schnellpyrolyseversuche sowie die Nutzung des Pyrolyseproduktes Bioöl für die KWK-Nutzung wurden bereits im letzten Jahr unter dem Titel 'Ergebnisse des Projektes BioWtL zum Einsatz von biogenen Rest- und Abfallstoffen in der Schnellpyrolyse zur Kraftstoffbereitstellung' auf dem 5. Rostocker Bioenergieforum vorgestellt. Die Ergebnisse der Pyrolyseversuche sind unter anderem in der für das Projekt geschaffenen Datenbank http://bioprocdb.dbfz.de abrufbar. Im Folgenden wird daran anknüpfend die ökologische und ökonomische Betrachtung der Prozesskette mit den dazugehörigen Modellfällen beschrieben.
Das BMU-Verbundvorhaben 'Einsatz von biogenen Restund Abfallstoffen in thermo-chemischen Anlagen zur Kraft- und Brennstoffbereitstellung ‒ BioWaste-to-Liquidâ€, welches durch das Deutsche Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH (DBFZ) sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) realisiert wurde, untersucht die Nutzung von biogenen Rest- und Abfallstoffen auf Basis der Schnellpyrolyse. Neben den durchgeführten Versuchen und der technischen Analyse werden ökologische und ökonomische Betrachtungen für drei Modellfälle durchgeführt, wobei der Fokus auf der Bilanzierung von Treibhausgasemissionen und der Ermittlung von Gestehungskosten liegt. Ergebnisse der ökologischen Betrachtung zeigen niedrigere THG-Bilanzen für den Einsatz von Pyrolyseöl in einem KWK Prozess aus Grünland, Rinde, Altholz und Rheintreibgut im Vergleich zu den verwendeten Stroharten. Entscheidenden Einfluss auf die THG-Bilanz hat die Zumischung von Bioethanol zum Pyrolyseöl zur Verbesserung der Verbrennungseigenschaften. Bezugnehmend auf die Ökonomie stellen sich Industrierestholz und Rheintreibgut als positiv durch die geringsten Gestehungskosten dar.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Franziska Liemen Dipl.-Wi.-Ing. Konstantin Zech Dipl.-Ing. (FH) Michael Kröger |
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