Nanotechnologie und Wasserrecht

Nanospezifische Herausforderungen werden im geltenden Wasserrecht - wie in allen anderen Teilrechtsgebieten auch - derzeit nicht abgebildet. Die zur Verfügung stehenden wasserrechtlichen Instrumentarien können zudem aufgrund der bestehenden Wissenslücken nicht voll ausgeschöpft werden.

Im Bereich der Wasserwirtschaft etabliert sich die Nanotechnologie zunehmend als Schlüsseltechnologie, da sie von der Trinkwasseraufbereitung über die Abwasserreinigung bis hin zur Grundwassersanierung zum Einsatz kommen kann.
Allerdings können Nanomaterialien ihrerseits eine Herausforderung für die Wasserwirtschaft sowie den Gewässerschutz darstellen, weil davon ausgegangen werden muss, dass sie bereits heute über Abwassersysteme und verschiedene diffuse Quellen in die Umwelt gelangen. Potenzielle Punktquellen sind kommunale und industrielle Kläranlagen. Diffuse Quellen können Mischwasserentlastungssysteme (Regenüberläufe und Notüberläufe) sein (z.B. Fassadenfarben). Mögliche Folgen sind derzeit jedoch kaum abschätzbar. Um eine sichere Nutzung der Nanotechnologie zu ermöglichen, bedarf es nicht nur weiterer Forschung, sondern ebenso einer kritischen Risikoabschätzung sowie der Entwicklung differenzierter Regelwerke und Instrumente (wie standardisierte analytische Verfahren), um deren Vollzug gewährleisten zu können.
An dieser Stelle soll zunächst eine Darstellung der aktuellen wissenschaftlichen Grundlage erfolgen, wobei ein Schwerpunkt auf die Gewässerkunde gelegt wird. Vor diesem Hintergrund soll sodann die Frage gestellt werden, inwieweit die möglicherweise resultierenden Gefahren durch das aktuelle Rechtsregime berücksichtigt werden bzw. welche Rechtslücken sich identifizieren lassen.



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: Heft 03 - 2013 (Juni 2013)
Seiten: 6
Preis: € 25,00
Autor: Anne-Lena Fabricius
PD Dr. jur. Dr. rer. pol. Tade Matthias Spranger
 
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