Das Projekt Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel - Steinschüttdamm mit Ökodurchlass und Straßendurchführung

Während des Augusthochwassers 2002 zählte das Osterzgebirge zu den Hauptschadensgebieten im Freistaat Sachsen. Auf der Grundlage des Hochwasserschutzkonzeptes für das Flussgebiet der Roten Weißeritz und nachfolgender Studien plante die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen in den vergangenen Jahren im Pöbelbachtal ein Hochwasserrückhaltebecken, das sich gegenwärtig in der Realisierungsphase befindet. Die Anlage ist gemäß DIN 19 700-12 als großes Becken klassifiziert und als ökologisch durchgängiges Trockenbecken geplant. Das Absperrbauwerk besteht aus einem Steinschüttdamm mit Asphaltinnendichtung. Im Dammbereich wird der Pöbelbach durch einen Ökodurchlass geführt. Die Staatsstraße S 183 soll im Stauraum verbleiben und wird im Dammbereich durch einen Stahlbetonrahmendurchlass geführt.

In der Vergangenheit kam es im Osterzgebirgsraum immer wieder zu Hochwasserereignissen, die an den Gewässern und in den angrenzenden Siedlungsräumen große Schäden verursachten. Auch während des Augusthochwassers im Jahr 2002 lag das Osterzgebirge im Zentrum des Niederschlags- und Hochwassergeschehens und zählte zu den Hauptschadensgebieten in Sachsen. Für das Flussgebiet der Roten Weißeritz liegt ein durch das Sächsische Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) bestätigtes Hochwasserschutzkonzept vor. Als eine überregionale Maßnahme ist darin der Neubau eines Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) im Pöbelbachtal konzipiert. In nachfolgenden Studien und Variantenuntersuchungen wurde der unter wasserwirtschaftlichen und genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen am besten geeignete Standort für das HRB Niederpöbel ermittelt.
Gemäß zwischenzeitlich vorliegendem Planfeststellungsbeschluss soll das Absperrbauwerk an der engsten Stelle im Kerbsohlental des Pöbelbaches, ca. 300 m südlich des Schmiedeberger Ortsteils Niederpöbels errichtet werden



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 05/2013 (Mai 2013)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. Roger Tynior
Dipl.-Geol. Birgit Lange
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'