In den beiden letzten Jahrzehnten wurden europaweit Veränderungen in der Wasserpolitik durchgesetzt. Zurzeit befindet man sich in der Umsetzungsphase. Der Betrieb von Talsperren verändert sich unter diesem Blickwinkel und erhält dadurch auch einen anderen Fokus. Für das Personal des Talsperrenbetreibers ergeben sich umfangreiche Aufgabengebiete. Der nachfolgende Beitrag berichtet über die Erfahrungen des Talsperrenbetriebes Sachsen-Anhalt.
Wie in allen Teilen Deutschlands und Europa wurden auch im Harz Talsperren gebaut, wenn auch nicht in der großen Anzahl, wie in anderen Bundesländern. Die Tradition des Talsperrenbaues wurde hier durch den Bergbau begründet. Dabei entstanden die ersten Anlagen bereits im 16.Jahrhundert, von denen auch heute noch viele in Betrieb sind. Im Rahmen der Industrialisierung verstärkte sich der Bedarf an Brauchwasser, aber auch die Notwendigkeit des Schutzes vor immer wiederkehrenden Fluten der Harzbäche. So wurden von unseren Vorfahren Talsperren und Speicher vorrangig gebaut, um die Risiken durch Hochwässer zu mindern und die Bevölkerung mit dem notwendigen Wasser zu versorgen.
Der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt (TSB) betreibt und bewirtschaftet 32 Stauanlagen auf dem Territorium des Landes Sachsen-Anhalt. Die Anlagen befinden sich in unterschiedlichen regionalen Räumen. Im touristisch stark genutzten Harz, im landwirtschaftlich genutzten Gebiet der Goldenen Aue sowie in der ehemaligen Braunkohlenregion bei Bitterfeld. So verschieden wie die Regionen sind, so verschieden sind auch die Nutzungsanforderungen der Talsperren. Das im östlichen Harz angesiedelte Rappbodetalsperrensystem ist das Flaggschiff für die Rohwasserlieferung. Es ist Rohwasserlieferant für das südliche Sachsen-Anhalt. Mehr als eine Million Einwohner im mitteldeutschen Raum werden mit dem aufbereiten Rohwasser aus diesem System versorgt. In den anderen Landesteilen stehen die Anlagen bei ihrer Bewirtschaftung vorrangig unter dem Fokus des Hochwasserschutzes, wie z. B. die Talsperre Kelbra.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 05/2013 (Mai 2013) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Maren Dietze |
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