Die weltweite Kunststoffproduktion aus Erdöl ist auf Grund des Ressourcenverbrauchs und der Verschmutzung der Umwelt durch nicht abbaubaren Abfall nicht nachhaltig. Beide Probleme könnten durch die Produktion von biologisch abbaubarem Plastik aus alternativen Rohstoffen oder organischen Reststoffen gelöst werden. Ergebnisse eigener Versuche und Potenziale der Bioplastikproduktion auf Kläranlagen werden dargestellt.
Konventionelle Kunststoffe werden aus Rohölen hergestellt, welche nur in begrenzter Menge vorhanden sind. Nach Berechnungen des Erdölkonzerns British Petroleum BP reichen die gesicherten Erdölreserven bei momentanem Verbrauch noch etwas über 50 Jahre. Was danach geschieht und wie sehr unsere Gesellschaft vom Plastik abhängt, verdeutlicht ein Zitat von Birgit Gebauer, die das Ende des Plastikzeitalters in einem Artikel der FAZ wie folgt beschreibt:
'Trotzdem sind die Wohnungen mollig warm, rollen Autos durch die Straßen und ziehen Flugzeuge ihre Warteschleifen. Dank neuer Technologien lebt es sich fast so komfortabel und mobil wie ein Jahrhundert zuvor - wäre da nicht jeden Morgen diese Holzzahnbürste mit den Wildschweinborsten oder der metallene Föhn, an dem man sich dauernd die Finger verbrennt. Etwas fehlt; es gibt kein Plastik mehr.â€
Doch nicht nur die Endlichkeit des Rohstoffes Erdöl stellt ein Problem der Kunststoffproduktion dar, vor allem die hohe Beständigkeit der Kunststoffe gegenüber natürlichen Zersetzungsprozessen (UV-Strahlung oder biologischer Abbau) sorgt für eine zunehmende Anreicherung von achtlos weggeworfenem Plastik in unserer Umwelt. Vor allem in den Meeren kommt es zu einer fortschreitenden Akkumulation von Plastikmüll. So treiben heutzutage bis zu 13.000 Plastikteile pro Quadratkilometer in den Ozeanen und verbinden sich zu riesigen Müllstrudeln, welche aus fein zerriebenen Plastikteilen bestehen. Schätzungen gehen davon aus, dass der Teil des Plastikabfalls, welcher nicht auf den Meeresgrund absinkt, bis zu 450 Jahre im Meer schwimmt, bevor er von den im Salzwasser lebenden Mikroorganismen und solarer UV-Strahlung vollständig zersetzt wird. Meerestiere verwechseln ihn mit Nahrung, so dass viele Tiere an unverdaulichem Plastik verenden und sich am Plastik anhaftende Schadstoffe in der Nahrungskette anreichern.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 05/2013 (Mai 2013) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Timo Pittmann Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit