Moderne Vergärungsanlagen aus Sicht des Betriebs: Boxenvergärung

Die Trockenfermentation ermöglicht den Einsatz von 15.000 t/a fasriger und strukturreicher Inputstoffe aus Biotonnen. Diese werden thermophil bei Temperaturen von 50-55°C in fünf Boxenfermentern mit ca. 87 Wechseln pro Jahr und einer Verweilzeit von ca. 21 Tagen
umgesetzt. Um diese Temperatur über den gesamten Fermentationszeitraum konstant zu halten, wird das Material mit warmem (>50°C) Perkolat durchsetzt.

Der unterirdische Perkolatspeicher fängt das ablaufende Perkolat aus den Fermentern auf und führt dieses erwärmt zurück. Das entstehende Biogas wird in einen Doppelmembran Gasspeicher mit einem Volumen von ca. 340 m3 geleitet. Durch Trocknung und Entschwefelung wird das Biogas aufbereitet und für den Einsatz in einem der zwei 250 kW el großen Blockheizkraftwerke optimiert. Der erzeugte Strom wird vor Ort in das Niederspannungsnetz eingespeist. Die entstandene Wärme wird zum einen in dem Fermentationsprozess, zum anderen zur Beheizung eines nahegelegenen Versandlagers verwendet. Das vergorene Substrat (ca. 10.399 t/a) wird im angrenzenden Gärrestlager zwischengespeichert und zur weiteren Verarbeitung an Dritte abgegeben. Der Prozesskreislauf kann in vier Stufen geteilt werden. Erste Prozessstufe ist das Anfahren, wobei das Ziel die Erreichung der Prozesstemperatur ist. Danach beginnt die eigentliche Fermentation mit Perkolation und Biogasbildung. In der dritten Stufe beginnt das Abfahren des Fermenters mit anschließender Restgasbehandlung. Der letzte
Prozessschritt beinhaltet das Entleeren und Reinigen des Fermenters.
 
Textbeitrag sowie die Folien der Präsentation.



Copyright: © ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen
Quelle: Bioenergie - Handlungsoptionen im Umgang mit Grüngut und Bioabfall (Juni 2013)
Seiten: 49
Preis: € 0,00
Autor: Holger Ehmann
 
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