Zeitliche und räumliche Verteilung der Grundwasser-Oberflächenwasser-Interaktion in den Niederlanden

Die Grundwasser-Oberflächenwasser-Interaktion in den Niederlanden variiert räumlich und unterliegt einer jahreszeitlichen Dynamik. In diesem Beitrag wird der mit dem Niederländischen Hydrologischen Modellinstrumentarium berechnete Wasseraustausch für drei repräsentative Jahre (feucht, mittel, trocken) in seiner räumlichen Verteilung für die Niederlande dargestellt. Neben der räumlichen Verteilung für das gesamte Untersuchungsgebiet in Form von Landkarten wird für fünf charakteristische Gebiete der Wasseraustausch quantitativ im Jahresverlauf gezeigt.

Ein Großteil der Niederlande ist sogenanntes Poldergebiet, das unter dem Meeresspiegel liegt und deshalb ständig mit Hilfe von Pumpwerken - früher mit Wind, heute meistens elektrisch angetrieben (Bild 1) - entwässert wird. Der Wasserstand wird konstant gehalten, unter anderem um die mit der Entwässerung verbundenen Setzungen zu begrenzen. Die Poldergebiete sind darum von kleinen Gräben (niederl. 'sloot") durchzogen. Landwirte haben ihre Äcker und Wiesen oft mit Drainagerohren versehen, die das Niederschlagswasser diesen Gräben zuführen. Mit Hilfe der Pumpwerke wird das Wasser in höher liegende Kanäle (niederl. 'kanaal" oder 'boezem") gepumpt. Von dort kann das Wasser im freien Gefälle in einen Fluss oder ins Meer abfließen (Bild 2). Poldergebiete sind flach, so dass ein Großteil des Niederschlagwassers in den Untergrund infiltriert und als Grundwasser wieder den Gräben zufließt. Erst bei starken Niederschlägen oder wenn die Infiltrationskapazität des Bodens erreicht ist, kommt dem Prozess des Oberflächenabflusses eine größere Bedeutung zu. Im Osten der Niederlande gibt es auch höher liegende hügelige Gebiete, die in freiem Gefälle entwässern.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 04/2013 (April 2013)
Seiten: 8
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Dimmie Hendriks
Dr. Hans Peter Broers
Drs. Remco van Ek
Ir. Jacco Hoogewoud
Dr.-Ing. Bernhard Becker
 
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