Elektroaltgeräte: Qualitätsreycling? - Was ist noch zu tun?

Mit dem Inkrafttreten der europäischen Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE-Directive) im August 2012 und der anstehenden Novelle des Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) in Deutschland erscheint es sinnvoll, die bisher erreichten Ziele kritisch zu hinterfragen. Derzeit liegt der Fokus hauptsächlich auf den Erfassungs- und Recyclingquoten. Vor dem Hintergrund der im WEEE formulierten, übergeordneten Ziele 'Schutz der Umwelt und Gesundheit' sowie 'Schonung der natürlichen Ressourcen' muss jedoch die gesamte Recyclingkette betrachtet und auch die Effizienz der Erfassung und des Recyclings von Elektroaltgeräten in Deutschland bewertet werden. Um diese Ziele zu erreichen ist eine verbesserte Erfassung und Sammlung, eine gezieltere Aufbereitung und eine innovative Verwertung der Geräte notwendig.

Mit dem Inkrafttreten der europäischen Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE-Directive) im August 2012, ist auch die Novellierung des deutschen Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) notwendig geworden. Mit dieser Novelle sind zunächst die neuen Anforderungen der WEEE, wie z. B. die Erweiterung des Anwendungsbereichs auf Photovoltaikmodule, höhere Sammelziele bei der Rücknahme von Kleingeräten und höhere Recycling- bzw. Verwertungsquoten umzusetzen.
Gleichzeitig bietet die Novellierung aber auch die Möglichkeit den Erfolg des ElektroG hinsichtlich der in der WEEE formulierten, übergeordneten Ziele wie 'Schutz der Umwelt und Gesundheit' sowie 'Schonung der natürlichen Ressourcen', kritisch zu hinterfragen und ggf. korrigierend tätig zu werden. Die Qualität des Recyclings ist dabei abhängig von dem Zusammenspiel aller Akteure entlang der Recyclingkette, von der Herstellung zur Erfassung über die Aufbereitung bis zur Verwertung.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 13. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2013)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
Dipl.-Ing. Julia Geiping
 
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