Potenziale und Perspektiven für Urban Mining

Die Bedeutung von Urban Mining nimmt zu, da das Wachstum der Technosphäre, insbesondere des Baubestandes abnimmt. In den kommenden Jahrzehnten wird in Deutschland regional differenziert ein Gleichgewicht zwischen Zu- und Rückbau erreicht werden. Dann wird ein erheblicher Teil des Materialbedarfs aus Recycling gedeckt werden können. Erste Kommunen wie die Stadt Zürich praktizieren ein integriertes Bestands- und Ressourcenmanagement. Auf nationaler Ebene laufen Untersuchungen zur Dynamik des Materiallagers. Die Entwicklung eines Informationssystems Urban Mining bedarf der Kooperation aller Beteiligten.

Weltweit wächst die Entnahme von Baumineralien aus der natürlichen Umwelt, getrieben vom Bauboom in den Entwicklungs- und Schwellenländern. In Deutschland nehmen diese Ressourcenflüsse in den letzten Jahren eher ab. Hier spielt die Bestandserhaltung eine zunehmend wichtige Rolle. Dabei nimmt auch der Einsatz von Recycling(RC)stoffen zu. Der Einsatz von RC-Stoffen ist i.d.R. mit geringeren Umweltbelastungen durch die Extraktion von Primärrohstoffen und den Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen verbunden.
Urban Mining, d.h. der gezielte Rückbau, die Separation und Aufbereitung von Abfällen aus langlebigen Gütern insbesondere des Hoch- und Tiefbaus spielt eine immer wichtiger werdende Rolle. Der Bedarf an Baustoffen kann nur zum Teil aus RC gedeckt werden, solange der Baubestand physisch wächst. Diese Situation wird sich absehbar ändern.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 13. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2013)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Prof. Dr. Stefan Bringezu
 
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