Die Energie ist unter uns - Wie Abwasserwärme stärker genutzt werden kann

Die nachträgliche Errichtung von Wärmenetzen in eng bebauten Städten ist nur eingeschränkt realisierbar, aber dennoch wirtschaftlich und energetisch sinnvoll. Ein bereits existierendes Nahwärmesystem wird meist nicht weiter beachtet - die Kanalisation. Kommunale Energie-konzepte können dies berücksichtigen.

Mit dem Einläuten der von der Bundesregierung formulierten 'Energiewende" ist die Ausdehnung der Nutzung regenerativer Energieformen Wind, Sonne und Biomasse vornehmlich auf die Erzeugung von elektrischem Strom konzentriert. Bei der Betrachtung des Energiebedarfs am Beispiel eines Wohngebäudes in Deutschland wird deutlich, dass der Energiebedarf für die Wärmebereitstellung im Durchschnitt deutlich höher ist als der eigentliche Strombedarf.
Der Ausbau der Geothermie und die Abwärmenutzung der Gasverstromung von Biogasanlagen gehören zu den förderwürdigen Projekten, um künftig eine möglichst klimaschonende Energieversorgung zu generieren. Während in ländlichen Gebieten dezentrale Wärmeverteilungen möglich und sinnvoll erscheinen, ist eine nachträgliche Errichtung von Wärmenetzen in eng bebauten Städten nur eingeschränkt realisierbar, aber dennoch wirtschaftlich und energetisch sinnvoll. Ein bereits existierendes Nahwärmesystem wird hier meist nicht weiter beachtet - die Kanalisation.
Kommunales Abwasser ist ein durch häusliche und gewerbliche Prozesse aufgewärmtes Wasser. Es fließt über ein kommunales Leitungsnetz zu einer Kläranlage, wo es gereinigt und anschließend der Umwelt übergeben wird. Je nach Jahreszeit und Region schwankt die Temperatur des Abwassers zwischen 10 und 20 °C und bietet sich somit als Wärmequelle für eine Wärmepumpe an. Nur in wenigen Energiekonzepten von Kommunen (z. B. der Stadt Oldenburg) wird diese Energiequelle erwähnt.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 01-02/2013 (Januar 2013)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Mike Böge
Dipl.-Landschaftsökol. Jürgen Knies
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.