Erhöhung der Standsicherheit des Stauwehrs Dogern der Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG mit Vorspannankern

Das aus dem Jahr 1932 stammende Stauwehr Dogern erfüllte nicht mehr die Stabilitätskriterien der aktuellen Schweizer Normen. Um die Sicherheit gegen Gleiten zu erhöhen, wurden 10 bis 11 Litzenanker je Pfeiler eingebaut. Die in der Schweiz hergestellten Anker haben einen doppelten Korrosionsschutz (elektrisch isoliert) und waren mit einer Gesamtlänge von 72 m ungewöhnlich lang. Ein umfangreiches Qualitätssicherungsprogramm war erforderlich, um sicherzustellen, dass alle Anker die hohen Qualitätsansprüche erfüllen.

Die Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (RADAG) betreibt auf der deutschen Gemarkung Albbruck, Landkreis Waldshut, Baden-Württemberg, ein Laufwasserkraftwerk und am Rheinufer der Schweizer Gemeinde Leibstadt ein Wehrkraftwerk. Für beide Anlagen erzeugt das gemeinsame, grenzüberschreitende Stauwehr den erforderlichen Aufstau.
Im Zuge der Konzessionserneuerung hatte die RADAG den Behörden im Juli 2005 ein Gutachten über den aktuellen Zustand der bestehenden Wehranlage, auch unter Einbezug der Erdbebensicherheit, zugestellt. In diesem Gutachten wurde aufgezeigt, dass die Gleitsicherheit des Wehrs den Anforderungen der heute gültigen Schweizer Normen nicht mehr entspricht. In der Folge wurde die Gruner AG, Basel, im Juli 2006 mit der Genehmigungsplanung für die Erhöhung der Gleitsicherheit des Stauwehrs beauftragt.
Die Nachweise der Tragsicherheit erfolgten in Abstimmung auch mit den deutschen Behörden auf Basis der heute gültigen Schweizer Normen, für den Baubereich v. a. vom Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA herausgegeben (Ausgaben 2003):
â– SIA 260 Grundlagen der Projektierung von Tragwerken (etwa DIN 1 055),
â– SIA 261 Einwirkungen auf Tragwerke (etwa DIN 1 055),
â– SIA 262 Betonbau (etwa DIN 1 045/1),
â– SIA 267 Geotechnik (etwa DIN 1 054),
â– SIA 269 Erhaltung von Bauwerken.

Die bestehenden Wehrpfeiler mussten jeweils mit permanenten Vorspannankern zusätzlich gesichert werden. Da die Verankerung in den in 55 m Tiefe anstehenden Buntsandstein erfolgte, waren die Litzenanker mit einer Gesamtlänge von 72 m ungewöhnlich lang. Ein umfangreiches Qualitätssicherungsprogramm war erforderlich, um einen fachgerechten Einbau garantieren zu können.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 1-2/2013 (Januar 2013)
Seiten: 8
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing., Dipl. Wirtsch.-Ing. Hans-Jörg Durst
Dipl.-Bauing. Othmar Brumann
Dipl.-Ing. Peter Grohmann
Dipl.-Bauing. (FH) Markus Halter
Dipl.-Ing Peter Kesselring
 
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