Die private Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft als innovativer und verlässlicher Rohstoffversorger

Rohstoffe sind die Grundlage für all das, was für uns heute so selbstverständlich und alltäglich ist. Ohne Rohstoffe keine Infrastruktur, keine Konsumgüter, keine Informationsund Kommunikationstechnologie, keine Mobilität, keine Medizintechnik und keine Arzneimittel. Zugespitzt formuliert: Ohne Rohstoffe keine Industrie, ohne Industrie keine nachhaltige Entwicklung und keine Arbeitsplätze im Industrieland Deutschland. Eine sichere Rohstoffversorgung Deutschlands und Europas zu wettbewerbsfähigen Bedingungen ist die Voraussetzung für Wertschöpfung, Wachstum und Wohlstand - heute und auch künftig.

Zunehmend sind es nicht nur die Industrienationen, die Rohstoffe nachfragen. Das Wachstum wird getrieben von Schwellenländern, erstreckt sich aber über alle Nationen. Dabei sind die natürlichen Vorkommen endlich. Aktuelle Prognosen besagen, dass es schon in 20 Jahren keine Bleivorkommen mehr geben wird, in 22 Jahren sind die Zinkvorräte erschöpft. In 31 Jahren wird die letzte Kupfermine schließen müssen. Doch auch bei verbesserter Produktivität der Substitution von Rohstoffen ist mit einem Rückgang der Nachfrage nach Rohstoffen angesichts der stetig wachsenden Weltbevölkerung kaum zu rechnen. Im Gegenteil, folgt man Schätzungen der EU-Kommission, wird die Ressourcennachfrage im Zeitraum zwischen 2005 und 2030 noch einmal um 75 Prozent ansteigen.
1997 wurden jährlich weltweit noch 100 Millionen Mobiltelefone verkauft, 2009 waren es bereits über eine Milliarde - pro Jahr. Zwischen 1997 und 2009 wurden über 6 Milliarden Handys produziert. Handys sind inzwischen das Rückgrat der modernen Informationsgesellschaft. Sie werden genutzt als Telefon, Nachrichtenübermittler, Kamera, Musikanlage, Internetarbeitsplatz, Navigationssystem - sogar Geldtransfers finden bereits mit dem Handy statt. Auch wenn in jedem Handy nur Kleinstmengen Metalle enthalten sind, führen die hohen Absatzzahlen zu erheblichen Gesamtmengen. Ein durchschnittliches Mobiltelefon enthält rund 15 Prozent Kupfer, 3 Prozent Aluminium und Eisen, 2 Prozent Nickel und 1 Prozent Zinn. Darüber hinaus Edelmetalle wie Silber (250 mg), Gold (24 mg) und Palladium (9 mg) sowie Seltenmetalle wie Tantal oder Indium. Bei einer Milliarde Handys pro Jahr summiert sich dies auf insgesamt 15 000 Tonnen Kupfer, 3 000 Tonnen Aluminium und Eisen und 2 000 Tonnen Nickel.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: KreislaufwirtschaftsTag 2012 (Oktober 2012)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Peter Kurth
 
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