Fördermöglichkeiten für Maßnahmen zur Vermeidung von Deponiegasemissionen

Seit Juni 2005 ist die Ablagerung von biologisch abbaubaren Abfällen in Deutschland nicht mehr zulässig, so dass die nach diesem Zeitpunkt abgelagerten Abfälle nicht mehr zur Deponiegasbildung beitragen. Auch wurden bereits in den Jahren vor 2005 hunderte ehemalige Hausmülldeponien geschlossen. Die Gasbildung in deutschen Deponien erfolgt ausschließlich aus älteren Ablagerungen und ist daher mit voranschreitendem biologischem Abbau rückläufig.

Durch den Ausbau der Deponiegasfassung und die Umsetzung des Ablage­rungsverbotes für biologisch abbaubarer Abfälle konnten die Methanemis­sionen der Deponien von 1,7 Mio. t im Jahr 1990 auf 0,4 Mio. t im Jahr 2010 reduziert werden. Mit dieser Emissionsminderung von 27 Mio. Jahrestonnen CO2-Äquivalente leistet die Abfallwirtschaft bereits heute einen wichtigen Bei­trag zum Klimaschutz, der ca. 3% der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands im Jahre 1990 entspricht.
Mit den biologischen Abbauprozessen in den Deponien werden derzeit noch jährlich ca. 800.000 t Methan gebildet, hiervon emittieren trotz Fassung und Behandlung etwa die Hälfte in die Atmosphäre. Diese biologischen Abbaupro­zesse und die damit verbundene Methanbildung werden erst in einigen Jahrzehnten vollständig zum erliegen kommen. Der Einsatz, der Ausbau und die Weiterentwicklung von technischen Verfahren zur Minderung der Deponiegas­emissionen sind daher aus Klimaschutzgesichtspunkten auch weiterhin von zentraler Bedeutung.
Um Anreize für den Einsatz besonders effektiver Maßnahmen zur Vermeidung von Deponiegasemissionen zu schaffen, wurden vom Bundesumweltministe­rium Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen aus Depo­nien bei der Überarbeitung der Förderkriterien der nationalen Klimaschutz­initiative als neuer Schwerpunkt aufgenommen.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 21 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien 2013 (März 2013)
Seiten: 10
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Wolfgang Butz
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'