Bei der Trinkwasseraufbereitung stellt die wachsende Zahl in der aquatischen Umwelt nachweisbarer Stoffgruppen und Verbindungen mit höherer Polarität eine besondere Herausforderung dar. Für solche Stoffe besitzen die handelsüblich verfügbaren Aktivkohlen zur Wasserbehandlung keine ausreichende Affinität, sodass die Aufgabe in der Entwicklung geeigneter Produkte besteht. Am DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW) werden neu entwickelte Produkte auf ihre Anwendbarkeit in der Praxis getestet und bewertet. Über erste erfolgversprechende Ergebnisse wird nachfolgend am Beispiel der adsorptiven Entfernung von Arzneimitteln berichtet.
Bislang werden überwiegend Kornaktivkohlen auf Rohstoffbasis Steinkohle (S) oder Kokosnussschalen (CC) eingesetzt. Handelsübliche auf Kokosnussschalen basierte Aktivkohlen haben sich für die Entfernung leichtflüchtiger Halogenkohlenwasserstoffe bei zahlreichen Grundwasserschadensfällen bewährt. Polare Einzelstoffe, wie beispielsweise EDTA oder Röntgenkontrastmittel, können damit jedoch nicht wirksam eliminiert werden. Dies gelingt bedingt durch die Verwendung von Aktivkohlen auf Steinkohlebasis, wobei auch hier eindeutige Grenzen in der Anwendung bestehen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 02 - 2013 (Februar 2013) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Brigitte Haist-Gulde Dr.-Ing. Günther Baldauf |
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