Bewertung erheblich veränderter Fließgewässer in Deutschland

Nach EG-Wasserrahmenrichtlinie können Gewässer in bestimmten Fällen als 'erheblich veränderte Wasserkörper" ausgewiesen werden. Bewirtschaftungsziel ist dann das 'gute ökologische Potenzial". Um einheitliche Grundlagen für den zweiten WRRL-Bewirtschaftungsplan zu schaffen, wurde hierfür ein Verfahren entwickelt und in einem Handbuch dokumentiert.

Mit dem Handbuch zur Bewertung und planerischen Bearbeitung von erheblich veränderten Gewässern liegt eine Methode vor, die bundesweit für den zweiten Bewirtschaftungsplan angewandt werden kann und den Anforderungen der WRRL in Hinblick auf die Bewirtschaftungsziele erheblich veränderter und künstlicher Fließgewässer Rechnung trägt. Die besondere Herausforderung bei der Verfahrensentwicklung lag einerseits in der Kombination der Bewertung mehrerer biologischer Qualitätskomponenten mit der Abschätzung der Wirkung umzusetzender hydromorphologischer Maßnahmen. Andererseits wurde das Verfahren so angelegt, dass die Bewertung von HMWB und AWB - analog der Bewertung natürlicher Fließgewässer - einheitlich durchgeführt werden kann, aber für Ausnahmefälle auch die Möglichkeit einer Individualisierung angeboten wird. Das Verfahren wird zurzeit anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Regionen Deutschlands erprobt.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 12/2012 (Dezember 2012)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Biol. Eva Bellack
Dr. Sebastian Birk
Dipl.-Ing. Christoph Linnenweber
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.