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Beim Recycling von Photovoltaikmodulen sind unterschiedliche Verfahren und Anforderungen zu beachten

Alleine in Deutschland sind derzeit fast drei Millionen Tonnen an Photovoltaikmodulen verbaut. Der Rücklauf der Module ist jedoch ungewiss, da die Lebensdauer nur abgeschätzt werden kann. Bei etwa neunzig Prozent der installierten Photovoltaikleistung handelt es sich um siliziumhaltige Module. Diese werden derzeit vorzugsweise mit mechanischen Recyclingverfahren behandelt. Dabei werden die Module zerkleinert und in Sortieranlagen zur Altglasaufbereitung aufgegeben. Der Fokus liegt dabei auf dem Recycling des Glases.
Weil die End-of-Life-Photovoltaikmodule in die europäische Richtlinie über Elektro- und Elektronikaltgeräte (WEEE-Richtlinie) aufgenommen wurden, werden hohe Sammel- und Verwertungsquoten zu befolgen sein. Bei der Sammlung der Module sollten jedoch die unterschiedlichen Photovoltaiktechnologien getrennt erfasst werden, da spezielle Recyclingverfahren für die verschiedenen Photovoltaik-Technologien entwickelt werden. Harmonisierte Erfassungs- und grundlegende Behandlungsstandards, insbesondere zur sicheren Verwertung und Entsorgung von umweltsensiblen Materialien wie Cadmium und Blei, sollten im Verlauf der Diskussion über die WEEE-Behandlungsstandards festgelegt werden.
Die Behandlung von Dünnschichtphotovoltaik stellt andere Anforderungen an das Recycling als das von kristallinen Modulen. Entscheidend ist dabei die Wiedergewinnung des Halbleiter- und Kontaktmaterials. Diese wird erschwert, weil die Schichten durch Folie und Glas verkapselt sind. Daher muss das Material vor der Ab- oder Auflösung der Schichten freigelegt werden. Bei den meisten Recyclingverfahren wird mit einer Hammer- oder Prallmühle das Glas von der Folie abgeschlagen. Bei dem Verfahren der Firma saperatec erfolgt die Delamination der Module durch das Prozessmedium.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: Ausgabe 01 / 2013 (Februar 2013)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Sebastian Kernbaum
Tammo Hübner
 
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