Die stoffliche Nutzung von Kohlendioxid basiert auf dessen Verwendung als Kohlenstoffquelle für chemische und biochemische Umsetzungen in Produkten die eine Wertschöpfung erzielen (Aresta 2010). Vergleicht man die gesamten CO2 Emissionen mit dem Bedarf an Kohlendioxid für die unterschiedlichen Nutzungsoptionen wird schnell - aufgrund des relativ geringen Men-genpotentials dieser Verfahren - sichtbar, dass diese nur als eine zusätzliche CO2-Senke dienen können (Ausfelder et al. 2008). Das Interesse an der Nutzung von Kohlendioxid liegt vielmehr darin begründet, dass mit CO2 ein potenzieller Wertstoff mit einem interessanten Wertschöp-fungspotential für die Industrie vorliegt, dessen wirtschaftliche Verwendung sich auch positiv auf die Bewertung von Strategien zur Reduktion von CO2-Emissionen auswirken kann.
In der Gesamtstrategie zur Verringerung der anthropogenen Treibhausgase stellt neben der Speicherung des industriell abgeschiedenen Kohlendioxids die Nutzung desselben eine wesentliche Option dar. Weltweit werden in diesen sogenannten 'Carbon-Capture and Utilisation"(CCU) Verfahren erhebliche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten unternommen, um das Kohlendioxid als C1-Kohlenstoffquelle für Prozesse nutzbar zu machen. Ziel der vorliegenden Studie ist die Identifikation der geeignetsten CCU-Technologieoptionen für die einzelnen österreichischen Industriezweige.
Der Beitrag bietet als Einstieg eine kurze Übersicht zu Kohlendioxid-Nutzungsoptionen. Die zur Durchführung der Nutzwertanalyse erforderliche Festlegung von Bewertungskriterien, erfolgte auf Basis-Literaturstudie und mittels Experteninterviews. Eine Web-basierte Industrieumfrage lieferte unter anderem die Gewichtung dieser Kriterien. Diese in Kombination zu den in der aktuellen Literatur festgehaltenen Potentiale und Grenzen der einzelnen Technologien dienten als Basis für die Nutzwertanalyse. Das Ergebnis dieser war eine Prioritätsreihung der CCU Technologien für jeden Industriezweig, wobei die Reihung in den meisten Fällen wie folgt vorlag: tertiäre Erdölförderung, vor Karbonatisierung, Methanisierung und Produktion von Chemierohstoffe.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2012 (November 2012) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Vassiliki Theodoridou C. Niederseer |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.