Die Ablagerung von Abfällen stellt seit jeher eine maßgebliche Art der Abfallbeseitigung dar. Aufgrund der im Abfall enthaltenen Schadstoffe und der im Deponiekörper stattfindenden bio-logischen und chemischen Umwandlungsprozesse geht von den Ablagerungen eine Gefahr für die Umwelt und für die menschliche Gesundheit aus. Hauptemissionspfade sind Sickerwasser und Deponiegas, wobei letzteres auch zum Klimawandel beiträgt. In Deponien finden sich je-doch nicht nur Schadstoffe sondern auch Wertstoffe, die in Zeiten wachsenden Ressourcenbe-darfs wieder einer Nutzung zugeführt werden könnten.
Das Umweltbundesamt hat eine Studie zum Thema Deponierückbau in Ös-terreich erstellt, in der das abgelagerte Ressourcenpotenzial abgeschätzt, die Klimarelevanz der Wertstoffrückgewinnung analysiert und eine ökonomische Betrachtung des Deponierückbaus durchgeführt wurde. Als potenzielle Wertstoffe für das Landfill Mining kommen Energieroh-stoffe, Metalle und Mineralien in Frage. Für die Abschätzung des abgelagerten Wertstoffpoten-zials wurden 58 Abfallarten ausgewählt. Von diesen Abfallarten wurden im Zeitraum 1990 - 2009 in Summe ca. 33,8 Mio. Tonnen in Österreich abgelagert. Durch den Rückbau von Deponien werden Wertstoffe gewonnen, welche beim Recycling - verglichen mit der Produkti-on aus Primärrohstoffen - Einsparungen beim Energieaufwand sowie bei Treibhausgas-Emissionen erzielen. Für drei Deponien wurden diese Einsparungen - basierend auf den Wert-stoffen Aluminium, Kupfer, Eisen, Altholz und Leichtfraktion - berechnet. In den Wirtschaft-lichkeitsbetrachtungen wurden Abschätzungen der Kosten des Deponierückbaus den möglichen Erlösen durch Nutzung der Wertstoffe gegenübergestellt. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht rechnet sich der Deponierückbau nur dann, wenn mehrere Parameter günstig liegen oder wenn dringend Deponievolumen benötigt wird, das sonst erst teuer geschaffen werden muss.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Depotech 2012 (November 2012) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 2,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Thomas Weißenbach |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.