Methoden und Projekte zur Deponiebelüftung im internationalen Vergleich

Auch nach dem Ende der Ablagerung emittiert Deponiegas noch über Jahrzehnte aus geschlos-senen Siedlungsabfalldeponien. Eine energetische Gasnutzung ist dabei an vielen Standorten über Zeiträume von 10 bis 20 Jahren möglich und im Geltungsbereich der Europäischen Ab-fallgesetzgebung auch verbindlich vorgeschrieben. Nach Beendigung der energetischen Nut-zung wäre in der Regel noch eine langfristige Deponierestgasbehandlung erforderlich, um eine konsequente Vermeidung von Methanemissionen in die Atmosphäre zu gewährleisten. Darüber hinaus treten innerhalb dieser Zeiträume (und auch darüber hinaus) Setzungen auf, welche eine potenzielle Gefahr für die Funktionsfähigkeit eines Oberflächenabdichtungssystems darstellen.

Die Belüftung von Siedlungsabfalldeponien findet in mehreren Europäi-schen Ländern als Methode zur kontrollierten und nachhaltigen Verbesserung des Emissions-verhaltens verstärkte Beachtung. Dieses ist sicherlich auch den veränderten gesetzlichen Rah-menbedingungen, sowohl auf EU-Ebene als auch national, geschuldet. Im internationalen Kontext gibt es bereits seit etwa 40 Jahren vereinzelte Beispiele von aeroben Deponien (z.B. in Kanada) während in Japan nahezu alle Deponien nach dem semi-aeroben Konzept konstruiert und betrieben werden. Bei der Auswertung dokumentierter Beispiele zeigt sich, dass der Be-griff 'Deponiebelüftung" eine Vielzahl von Konzepten und Strategien vereinigt und oftmals un-terschiedliche Zielstellungen verfolgt werden. An dieser Stelle werden die praktizierten Metho-den zusammenfassend dargestellt und hinsichtlich ihrer Eignung für spezifische Zielstellungen beurteilt.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2012 (November 2012)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dr.-Ing. Marco Ritzkowski
 
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