Adäquate Reinigung und Überwachung von Deponieentwässerungssystemen

Das Entwässerungssystem einer Deponie stellt einen unverzichtbaren Bestandteil des Abdich-tungssystems, speziell an der Deponiebasis dar. Die in die Flächendränage integrierten geloch-ten bzw. geschlitzten Entwässerungsleitungen (nach dem früheren Standard aus Ton oder Stein-zeug, nach dem derzeitigen Stand der Technik aus PE-HD) haben die Aufgabe, das anfallende Sickerwasser aus dem Deponiekörper abzuleiten und einer entsprechenden Behandlung zuzu-führen. Treten in diesem wichtigen Teil des Bauwerks Deponie Schäden auf, so kann dies be-kannterweise fatale Folgen für die Abdichtung und demzufolge auch für die Umwelt haben. Als Präventivmaßnahme werden deshalb seit etlichen Jahren Hochdruckreinigungen und Kanalin-spektionen in eben diesen Systemen durchgeführt, mit der Aufgabe die Entwässerungsfunktion der Rohre zu erhalten, Veränderungen der Rohrwandung bzw. bereits aufgetretene Schäden op-tisch zu erfassen und die entsprechenden Maßnahmen bis hin zur Sanierung einzuleiten.

Um finanzielle, technische und umweltrelevante Risiken bei einem Versagen von Deponieentwässerungssystemen auszuschließen, sind bereits in der Betriebs- und Stilllegungsphase einer Deponie Strategien bei der Überwachung und Instandhaltung zu entwickeln, die solche Risiken dann in der Nachsorgephase minimieren.
Grundlage hierbei bildet eine regelmäßige, effiziente Nutzung der zur Verfügung stehenden Techniken von Reinigung und TV-Inspektion in den Leitungen sowie eine anschließende quali-fizierte Auswertung der Überwachungsergebnisse.
Um die Aufwendungen für die Überwachung und Instandhaltung des Entwässerungssystems in der Nachsorgephase einer Deponie auf das rein erforderliche Maß reduzieren zu können, müs-sen in der Regel zunächst kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Ertüchtigung einzelner Leitungen bzw. Leitungsabschnitte ergriffen werden.
Werden die Maßnahmen konsequent und zielgerichtet umgesetzt, ist die Entwässerung des De-poniekörpers nachhaltig gesichert. In Kombination mit einer funktionierenden Oberflächenab-dichtung ist dann letztendlich auch der Sorgfaltspflicht gegenüber der Umwelt in ausreichender Weise genüge getan.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2012 (November 2012)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dipl.-Ing. Wolfgang Edenberger
Dipl.-Ing. Jörg Kässinger
 
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