Der Begriff Endlager wird vorwiegend im Zusammenhang mit der Lagerung von Atommüll verwendet. Zu Endlagern werden aber alle Deponien mutieren, in denen die nicht mehr benötig-ten Reststoffe unserer Zivilisation verwahrt werden. Kennzeichnend ist bei der Diskussion über Endlager, dass noch keine Deponie den Status Endlager erreicht hat. Das liegt vor allem daran, dass man glaubt, mit Beobachtung der Emissionen im Rahmen der Nachsorge erkennen zu kön-nen, wann eine Deponie zum Endlager mutiert. Die Beobachtung der Emission eignet sich nur zur Gefahrenabwehr, aber nicht zur Vorsorge. Die Vorsorge muss alle erforderlichen Maßnah-men beinhalten, um die Gefahren nicht eintreten zu lassen.
In Endlagern sollen die nicht verwertbaren Abfälle über unbestimmte Zeit sicher gelagert werden. Sicher lagern bedeutet, dass die von den Behörden festgelegten Grenz-emissionen dauerhaft eingehalten werden. Da die Größe der Emissionen von den Randbedin-gungen des Endlagerstandortes abhängt und die Größe sich als Funktion der Zeit entwickelt, kann aus heutiger Beobachtung nicht auf die Höhe zukünftiger Emissionen geschlossen werden. Mit dem Simulationsprogramm DESi Variation können unter Berücksichtigung der Varianz der Daten der Emissionsquelle und des Umfeldes die zeitliche Entwicklung und die Größe der Emissionen bestimmt werden. Das ermöglicht, die Wirkung von Maßnahmen zur Minderung der Emissionen aus Endlagern zuverlässig festzustellen und sie unter Berücksichtigung von ökologischen und ökonomischen Vorgaben zu beurteilen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2012 (November 2012) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dr. Ing. Klemens Finsterwalder |
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