Im Rahmen der Bearbeitung des Projektes 'Schwimmender Bioreaktor' stellt die Fördereinrichtung des Bioreaktors, welche als Druckluftheber (Mammutpumpe) konzipiert ist, ein zentrales Element dar. Vor diesem Hintergrund wurde die eigenständige praktische Erprobung der Mam-mutpumpe ohne Kombination mit weiteren Elementen des 'Schwimmenden Bioreaktors' zur mechanisch-biologischen Behandlung von Sedimenten angestrebt. Diese Arbeiten ermöglichen eine Auswahl und Präzisierung der verschiedenen Bemessungsgleichungen von Mammutpum-pen für den Anwendungsfall des 'Schwimmenden Bioreaktors'.
URS Deutschland GmbH hat einen 'Schwimmenden Bioreaktor" zur Sanierung von mit Schadstoffen belasteten Oberflächengewässern entwickelt und diesen u.a. auch zur Sanierung saurer Bergbauseen in der Lausitz erprobt. Die Seen haben pH-Werte von teilweise < 3, die durch die Pyritbildung beim Abbau der Braunkohle entstehen. Der schwimmende Bio-reaktor ist ursächlich für die Aerobisierung von organisch belasteten Sedimenten entwickelt worden, die mittels einer Mammutpumpe gefördert und durch einen nach unten offenen Reak-torraum wieder am Seeboden abgesetzt werden. Üblicherweise wird die Mammutpumpe mit Luft angetrieben.
Bei Verwendung von Kohlendioxid kann bei Vorhandensein von kalkhaltigen Schlämmen die Bildung von CaCO3 gefördert und damit eine Neutralisierung des Gewässers erzielt werden. Der Nachweis der Funktionsfähigkeit konnte innerhalb eines vom Bundesministerium für For-schung und Bildung (BMBF) geförderten Projektes erbracht werden. Die Partner von URS wa-ren in diesem Projekt die Gebr. Kemmer GmbH in Berlin für die technologische Umsetzung und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus als wissenschaftliche Begleitung. Somit kann in speziellen Fällen die Kalkung von sauren Seen durch die beschriebene Technolo-gie ersetzt werden. Die klimaschädlichen Auswirkungen bei der Herstellung von Kalhydrat können somit umgangen werden und es wird Kohlendioxid langfristig aus der Umwelt ent-nommen. Die Technologie der CO2-Begasung lässt sich auch für kalkhaltige Ablagerungen an Land einsetzen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2012 (November 2012) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Dipl. Ing. Eberhard Beitinger J. Thomas Dr.-Ing. Volker Preuß H. Großkinsky |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.