NA-Screening: Der Nachweis von Natural Attenuation im Grundwasserabstrom von Abfallablagerungen

Für die ca. 100.000 Altablagerungen in Deutschland kommen aus ökonomischen, aber auch aus ökologischen Gründen zur Minderung des Grundwasserschadens vielfach nur die Nutzung von natürlichen Rückhalte- und Abbauprozessen (engl. Natural Attenuation = NA) in Frage. Im Rahmen der BMBF-Projekte 'KORA' wurde vom Umweltbundesamt das 'NA-Konzept' ent-wickelt, das in 3 Stufen prüft, ob NA an dem Standort im Grundwasser möglich ist, ob die Ef-fektivität zur Schadensminderung ausreichend ist und daraus folgend die Ableitung eines Konzeptes zu 'Monitored Natural Attenuation'.

Ziel des NA-Screenings ist es, diejenigen Altablagerungsstandorte, an denen die Wirkung von NA zur Schadensminderung des Grundwasserschadens nutzbar ist, von denen zu unterscheiden, an denen dies nicht möglich ist. Dazu wird ein 3-stufiges, hierarchisches Ver-fahren benutzt. Im ersten Schritt wird geochemisch untersucht, ob sich generell eine Grundwas-serschadensminderung durch NA nachweisen lässt. Im zweiten Schritt wird durch die Theta-Verhältnisse untersucht, inwieweit Verdünnung an den NA-Effekten beteiligt ist. Rückhalte- und Abbauprozesse sollten überwiegen. Im dritten Schritt wird mittels DNA-Mikroarrays nach-gewiesen, welche Mikroorganismen an der Schadensminderung beteiligt sind und wie intensiv der biologische Abbau ist. Sind alle 3 Untersuchungsstufen positiv, wirkt an dem Standort NA so stark, dass es zur Minderung des Grundwasserschadens genutzt werden und mit Zustimmung der Beteiligten ein Konzept zu Monitored Natural Attenuation entwickelt werden kann.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2012 (November 2012)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Dr. Stephan Kühn
Thomas Struppe
C. Charlé
 
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