Mikrobielle Karbonisierung - Eine Alternative zur Kompostierung

Laut einer Studie des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie des Freistaates Sachsen werden sich der Klimawandel und aktuelle Bewirtschaftungsformen stark negativ auf den Kohlenstoff- und Nährstoffhaushalt deutscher Ackerböden auswirken (Kolbe 2009). An-hand eines Agrarstrukturgebiets wird beispielhaft belegt, welche negative Auswirkung der Kli-mawandel auf einen Ackerboden hat, der aktuell einen organischen Kohlenstoffgehalt (Corg) von 2,12 % aufweist.

Der Klimawandel und die derzeitige Art der Bewirtschaftung landwirt-schaftlicher Flächen führen mittel- bis langfristig zu einer Überbeanspruchung von Böden. Der Verlust an Kohlenstoff, als Folge dieser Belastungen, führt zu erheblichen Ertragseinbußen so-wie einer Verschärfung der Kohlenstoffemissionen. Darüber hinaus beeinflussen Veränderun-gen der Aggregateigenschaften von Böden die Bewirtschaftung. Um diesem Prozess entgegen-zuwirken können Bodenhilfsstoffe, in Form von Kompost, zur Verbesserung der Bodenbeschaffenheit auf Agrarflächen aufgebracht werden. Das Verfahren der mikrobiellen Karbonisierung stellt eine Alternative zur Kompostierung dar und soll eine höhere Kohlen-stoffsequestrierung in den Endsubstraten bewirken. Im Rahmen des Forschungsprojektes MC-Carbon wird die mikrobielle Karbonisierung näher untersucht. Erste Ergebnisse zeigen einen bis zu 26 Gew.-% höheren Kohlenstoffgehalt in den Endsubstraten der mikrobiellen Karboni-sierung im Vergleich zur Kompostierung. Die Wasserhaltekapazität der mikrobiell karbonisier-ten Substrate ist im Vergleich zu Blähton oder konventionell erzeugtem Kompost um 30 bis 70 Gew.-% höher.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2012 (November 2012)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dipl.-Ing. Claus-Robert Wonschik
Prof. Dr. A. Heilmann
Dipl. ing. Agrochemieing. Walter Witte
 
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