Klimawandel und die Folgen - mehr als eine nur technische Herausforderung für die Stadtentwässerung

Vermehrt auftretende Starkregen und ihre Folgen stellen die Kanalnetzbetreiber vor eine große Herausforderung. Es ist deshalb unerlässlich, die zukünftigen Entwässerungskonzepte auch auf die nach Expertenmeinung weltweit an Intensität und Häufigkeit zunehmenden Starkregen auszurichten. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) setzt auf integrale Ansätze zur Berücksichtigung aller, nicht nur aus technischer Sicht relevanten Belange.

Die mit dem Klimawandel einhergehenden Veränderungen des Niederschlagswasserregimes erfordern eine Anpassung der Städte und Gemeinden an Starkregen, wobei die Klimamodelle keine belastbaren Klimazuschläge für Bemessungen liefern. Gefährdungsanalysen und Risikobetrachtungen sind daher Grundlagen eines Risikomanagements für die Überflutungsvorsorge. Dabei kann es nur um Schadensminderung bei Extremereignissen und nicht um vollständige Schadensvermeidung gehen. Das Vorgehen ähnelt der Verfahrensweise beim 'klassischen' Hochwasserschutz, bei dem wassersensitive Stadtentwicklung (Bauleit-, Grünflächenplanung, Entwässerung, Straßenbau, Objektschutz), technische Anforderungen und Risikobetrachtungen sowie eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerinformation zusammenkommen müssen.
Der OOWV ist im Nordwesten als flächendeckender Trinkwasserversorger seit über 60 Jahren verantwortlich tätig. Neun Landkreise, zwei Städte und zwei Gemeinden sind Mitglieder des OOWV. Über eine Leitungslänge von 13.900 km und davorliegenden 15 Wasserwerken werden derzeit rund 900.000 Kunden über fast 350.000 Hausanschlüsse versorgt.
Im Geschäftsbereich Abwasser sind 29 Gemeinden, neun Städte und ein Zweckverband beginnend ab 1999 mittlerweile als Mitglieder dem OOWV angeschlossen. Für die sichere Entsorgung des Abwassers werden 46 Kläranlagen bei einer Gesamtleitungslänge von 4.200 km betrieben.
Um eine zukunftsorientierte Entwässerungsplanung, die allen aktuellen Ansprüchen gerecht wird, zu gewährleisten, werden u. a. Generalentwässerungspläne aufgestellt und nach dem Stand der Technik fortgeführt.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 01 - 2013 (Januar 2013)
Seiten: 6
Preis: € 6,00
Autor: Dipl.-Ing. Axel Frerichs
Dipl.-Ing. Reinhard Hövel
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.