Energiegewinnung aus der Trinkwasserversorgung in Braunschweig

Die Möglichkeiten der Energiegewinnung aus Wasserkraft sind bei den natürlichen Fließgewässern im Braunschweiger Raum aus topografischer Sicht stark eingeschränkt. Ein effektiv nutzbares Gefälle liegt für diese ressourcenschonende Art der Energiegewinnung nicht vor. Es konnten jedoch zwei Projekte realisiert werden, die sich aus der Wasserversorgungsstruktur in Braunschweig ergeben.

Eine interessante Möglichkeit der Stromerzeugung durch Wasserkraft ergibt sich in Braunschweig aus der Trinkwasserbeschaffung. BS|ENERGY bezieht den überwiegenden Teil des in Braunschweig benötigten Trinkwassers von der Harzwasserwerke GmbH in Hildesheim. Der Bezug des Wassers ist durch Verträge langfristig gesichert. Diese sehen vor, dass die bezogene Wassermenge gleichmäßig über 24 Stunden am Tag verteilt abgenommen wird.
Der Wasserbedarf Braunschweigs beträgt rund 13 Millionen Kubikmeter im Jahr. Das benötigte Trinkwasser wird über eine 36 Kilometer lange Fernwasserleitung mit einem Durchmesser von 1.000 Millimetern von den Harzwasserwerken aus der Grane- und Eckertalsperre nach Braunschweig geleitet. Schon durch den Höhenunterschied zwischen dem Harz und dem Übergabepunkt Friedrichshöhe im Stadtteil Braunschweig Leiferde entsteht ein Druck von etwa 13 bar. In der Station wird das Wasser auf fünf Übernahmeschienen aufgeteilt und mit einem Druck von rund 5,3 bar über mehrere Transportleitungen an verschiedenen Punkten in das städtische Versorgungsnetz eingespeist. Die Druckdifferenz von rund 8 bar muss zum Schutz des nachgelagerten Netzes über Druckminderventile abgebaut werden. Da aber der anstehende Wasserdruck eine Form von Energie ist, wurde in der Vergangenheit an dieser Stelle Energie vernichtet.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 12 - 2012 (Dezember 2012)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Rüdiger Müller
 
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