In der VR China leben heute ca. 1,35 Mrd. Menschen, was etwa 20 % der Weltbevölkerung entspricht. Mit dem beispiellosen Wirtschaftsaufschwung während der letzten 30 Jahre haben sich der Lebensstandard der chinesischen Bevölkerung, sowie die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen Chinas dramatisch verändert. Der Übergang von staatlich geplanter Wirtschaft zur gesteuerten Marktwirtschaft setzte eine gewaltige Industrialisierung und Stärkung des Dienstleistungssektors in Gang. Die Kehrseite von Massenproduktion und steigendem Konsum sind jedoch gravierende Umweltprobleme und der Raubbau an natürlichen Ressourcen.
Vor diesem Hintergrund engagiert sich die Universität Rostock seit 10 Jahren in China und betreibt u.a. an und mit der Universität Hefei das Deutsche Zentrum der Provinz Anhui. Unter diesem Dach befindet sich auch das Chinesisch-Deutsche-Zentrum für Umwelttechnologie- und Wissenstransfer (CETK). Die Schwerpunkte der Arbeit sind die Unterstützung des Aufbaus eines Umweltingenieurstudiengangs (Bachelor und Master), Studenten- und Wissenschaftleraustausch, Weiterbildung von Entscheidungsträgern, angewandte F&E- sowie Wissens- und Technologietransferprojekte im Bereich Abfallwirtschaft.
In der VR China leben heute ca. 1,35 Mrd. Menschen, was etwa 20 % der Weltbevölkerung entspricht. Die Abfallwirtschaft befindet sich im Aufbau, wobei die Entwicklung wie in den meisten anderen Wirtschaftsbereichen sehr dynamisch ist. Als Beispiel sei hier die Abfallverbrennung genannt, die in den letzten Jahren massiv ausgebaut worden ist. Im Jahr 2009 waren 47 Müllverbrennungsanlagen (MVA) in Betrieb, die kommunale Abfälle verbrannt haben und Ende 2011 waren es bereits ca. 120 MVA. Dieser Kapazitätszuwachs entspricht in etwa der gesamten aktuellen Verbrennungskapazität von Deutschland. Nach wie vor wird aber der Großteil des anfallenden Abfalls Chinas auf Deponien entsorgt. Aufgrund der vielfältigen Umweltprobleme die von den Deponien ausgehen und der Betriebsprobleme bei den MVA geht es insbesondere darum, funktionierende Gesamtsysteme zur Abfallbewirtschaftung zu implementieren. Hierzu laufen derzeit vielfältige Aktivitäten und Pilotprojekte in China (z.B. getrennte Sammlung und Verwertung von Bioabfällen, Systeme der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung (MBA), inklusive Produktion von Ersatzbrennstoffen sowie Biogasanlagen zur energetischen und stofflichen Verwertung von organischen Abfällen und Reststoffen). Im vorliegenden Beitrag liegt der Schwerpunkt auf den M(B)A-Systemen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2012 (November 2012) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Prof. Dr. Michael Nelles Dipl.-W.-Ing. Thomas Dorn Prof Ke Wu |
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