Abfallwirtschaft 2030 - vier Szenarien und ihre Nutzung

Nachhaltiges Wirtschaften bedarf langfristiger Strategien. Auch die Entwicklung der Abfallwirtschaft ist von vielfältigen Trends bestimmt: Wachsender Ressourcenverbrauch, Klimawandel oder die wirtschaftliche Entwicklung in Schwellenländern sind nur einige davon. Wie sich diese Trends in ihrer Gesamtheit in Zukunft entwickeln könnten, ist wesentlich für die langfristige Ausrichtung der Abfallwirtschaftspolitik, aber auch für eine strategische Planung in der von Abfallfragen betroffenen Wirtschaft. Strategischen Entscheidungen liegen aber häufig persönliche Präferenzen und ein verengter Blick auf Tagesthemen zugrunde. Eine gute Basis für eine langfristige Planung kann daher nur durch systematisches und methodisch fundiertes Vorgehen geschaffen werden.

Nur auf Basis einer fundierten Einschätzung zukünftig zu erwartender Entwicklungen kann nachhaltiges Wirtschaften langfristig strategisch geplant werden. Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit hat die bifa Umweltinstitut GmbH daher eine Szenarioanalyse zur bayerischen Abfallwirtschaft im Jahr 2030 durchgeführt. Unter Einbindung von 60 Experten wurden 25 Schlüsselfaktoren identifiziert und zur Entwicklung von vier Szenarien eingesetzt:
Policy first - Politik als Motor nachhaltigen Wirtschaftens,
Markets first - Der Markt macht erfinderisch,
Glocalisation - Das EU-Recht wird regionalisiert und
Sustainability last - Tagespolitik statt Strategie.
Die Szenarien können genutzt werden um strategische Schwächen und Stärken zu identifizieren oder herauszuarbeiten wie sich Machtpositionen und Interessenlagen anderer Akteure ändern könnten. Mit Hilfe des Szenarienbaukastens kann ein aus eigener Sicht wahrscheinliches Szenario konstruiert und zur Grundlage der Strategieentwicklung gemacht werden.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2012 (November 2012)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dr. Siegfried Kreibe
Dipl.- Ing. Thorsten Pitschke
Dr. habil. Michael Schneider
Otto Bischlager
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.