Bewertungsverfahren zur flächenhaften Ermittlung von Risikopotenzialen aus der Nutzung von Erdwärme

Ungeachtet des Vorteils der alternativen Energiegewinnung gehen von geothermischen Nutzungen Risikopotenziale, insbesondere auch für die Qualität des Grundwassers, aus. Daher ist es aus wasserwirtschaftlicher Sicht entscheidend, eine flächenhafte Bewertung der Risiken von Erstellung, Nutzung und nicht zuletzt dem Rückbau geothermischer Anlagen antizipativ ermitteln zu können.
Im Ergebnis des vorgestellten Bewertungsverfahrens können, standortbezogen und je nach vorhandenem Risikopotenzial, Empfehlungen ausgesprochen werden, die zu einer Minimierung des Risikos einer negativen Grundwasserbeeinträchtigung durch die Erdwärmenutzung führen.

Die hier vorgestellte flächendifferenzierte Risikobewertung der Nutzung flacher geothermischer Energie in einem Wasserschutzgebiet erfolgt über die Reklassifizierung eines Risikopunktwertes, der mittels eines speziell entwickelten Bewertungsalgorithmus errechnet wird, in 5 Klassen. Zur Wahrung der Belange des Grundwasserschutzes bzw. zur Umsetzung einer geothermischen Nutzung in einem Grundwasserschutzgebiet zur Trinkwassergewinnung werden in Abhängigkeit der Risikoklassifizierung spezielle Auflagen formuliert. Die Umsetzung dieser Auflagen hat zum Ziel, eine Gefährdung der Ressource Grundwasser im Zuge der Erstellung und dem Betrieb von Erdwärmeanlagen weitestgehend auszuschließen. Dabei ist ein Schwerpunkt bei der Vermeidung von Belastungen, vor allem in der fachgerechten Erstellung der Sondenbohrungen, entsprechend der geltenden Richtlinien zu sehen. Über die Erstellung und den Betrieb hinaus ist auch eine fachgerechte Stilllegung defekter oder ausgedienter Anlagen im Auge zu behalten.



Copyright: © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: GWF 11/2012 (November 2012)
Seiten: 6
Preis: € 6,00
Autor: Dr. Guido Wimmer
Professor Dr. habil. Christoph Treskatis
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.